Grevenbroich Anwohner: Methadonstelle ist Ursache für Bahnhofsproblem

Grevenbroich · Weiterhin gibt es Klagen aus der Bevölkerung über Probleme im Grevenbroicher Bahnhof und in den an den Bahnhof angrenzenden Straßen. So empfindet der Anwohner Jürgen Holl, der jeden Morgen mit der Bahn zu seiner Arbeitstelle in Düsseldorf fährt, den notwendigen Weg durch den Bahnhof regelrecht als "Spießrutenlauf", wie er sagt.

"Mir kommen da jeden Morgen die Süchtigen entgegen, die mit der Bahn anreisen, um sich ihr Methadon abzuholen", sagt er. Denn seitdem sich die Methadonstelle an der Bahnstraße befinde, hätten die Probleme im Umfeld auch zugenommen, beklagt er und fügt hinzu: "Ich weiß, dass das eigentlich bemitleidenswerte Menschen sind und dass die ihr Methadon auch irgendwo bekommen müssen. Aber warum gerade bei uns im Bahnhofsviertel?", fragt er. Denn die Örtlichkeit sei auch ohne die Methadonstelle schon ein Problemgebiet.

Auch abends, vor allem jetzt im Sommer, lungerten Süchtige und Obdachlose am Bahnhof und im Stadtpark herum. Das könne er von seinem Balkon aus sehen, sagt der Bürger. Das Büro des Ordnungsamtes am Bahnhof sei "ein Witz". Er habe da noch nie jemanden gesehen. Ganz andere Beobachtungen mache er aber in Düsseldorf, wo im Bahnhof mit Streetworkern gearbeitet werde. "Ich halte es für sinnvoll, dass wir auch in Grevenbroich versuchen, mit Streetwork die Probleme am Bahnhof in den Griff zu bekommen", unterstützt er den Antrag der Ratsfraktion "Mein Grevenbroich", der nach der Sommerpause in die politischen Gremien eingebracht werden soll. Wie bei den Einsatzzeiten für den städtischen Ordnungsdienst und den Öffnungszeiten des Büros am Bahnhof wird aber auch bei einer Entscheidung pro oder contra Streetwork die Verwaltung wieder die begrenzten städtischen Finanzen ins Feld führen.

(NGZ)
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