Grevenbroich Anwohner pochen auf Tempo 30

Grevenbroich · Die neue Tempo-30-Regelung auf Hauptstraßen erregt weiter die Gemüter. Anlieger der Rheydter Straße drängen darauf, dass die dort gerade erst eingeführte Geschwindigkeitsbeschränkung nicht wieder "aufgeweicht" wird.

Vor zwei Monaten erst hatte die Stadt auf drei Hauptstraßen - Lindenstraße, Rheydter Straße und Auf der Schanze - im Bereich vor Schulen, Kitas und Heimen Tempo 30 eingeführt. Danach gab es reichlich Protest, Bürgermeister Klaus Krützen reagierte, der Rat stimmte in einem Dringlichkeitsbeschluss Korrekturen zu. So wurde Auf der Schanze ein 30-Zeichen sinnvoller platziert.

Die Diskussion aber geht weiter, auch nachdem die CDU vorschlug, etwa auf Teilen der Rheydter Straße Tempo 40 statt 30 einzuführen. Vor der Erich-Kästner-Grundschule in Elsen stehen zwar weiter die neuen Tempo-30-Schilder, doch die Verwaltung prüft, ob das Tempolimit künftig zeitlich befristet gelten soll. Anwohner dagegen pochen darauf, dass die 30er-Regelung weiter uneingeschränkt gilt. Nach Klaus Langer fordern auch Michael Wirtz und Sabine Niephaus - das Ehepaar wohnt seit zwei Jahren mit ihrem Sohn an der Rheydter Straße - die Beibehaltung. Sowohl Langer als auch Wirtz haben sich mit Schreiben an Bürgermeister Klaus Krützen gewandt. "Da beschweren sich einige Leute, und schon macht die Stadt eine Rolle rückwärts", kritisiert Wirtz. "Ich habe den Eindruck, dass die Stadt die neue Regelung schnell wieder loswerden möchte", sagt Sabine Niephaus. Hinweise dafür sehen die beiden unter anderem nach Gesprächen mit der Verwaltung. "Und die bei uns aufgestellte Geschwindigkeitsanzeige wurde nach nicht einmal zwei Wochen wieder demontiert", sagt Wirtz. Zwar habe Krützen angekündigt, dass die Anlage wieder montiert wird, doch bis jetzt ist das nicht geschehen." Der Vorschlag der CDU-Fraktion für Tempo 40 setze "dem ganzen die Krone auf. Dabei lässt sie außer acht, dass sich der Bremsweg gegenüber Tempo 30 nahezu verdoppelt. Will man bewusst 400 Schulkinder einer weitaus größeren Gefahraussetzen?", fragt Wirtz, von Beruf Rechtsanwalt. Seine Forderung: Statt die Tempo-30-Regelung wieder zu hinterfragen, "sollte die Stadt sie beibehalten und für mehr Akzeptanz sorgen". Er denkt etwa an Kontrollen, bei der etwa Schüler die Fahrer, die zu schnell sind, über die Gründe der Tempo-30-Zone informieren", schlägt Wirtz vor.

In seinem Antwortschreiben betonte Klaus Krützen die Bedeutung geschwindigkeitsreduzierender Maßnahmen. Im Rahmen des Antrags zur Aufnahme der Stadt in die AG Fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen würden künftig weitere Veränderungen geprüft. Konkret auf die Rheydter Straße geht der Bürgermeister nicht ein. Aber die abgebaute Geschwindigkeitsmessanzeige, die auch den Verkehr erfasst, soll laut Stadtsprecher Robert Jordan nächste Woche wieder an der Rheydter Straße installiert werden - und dann bis Anfang 2018 dort bleiben.

(NGZ)
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