Käthe-Kollwitz-Gesamtschüler Apfelbäume, deren Wurzeln bis tief in die Geschichte reichen

Käthe-Kollwitz-Gesamtschüler · "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" überschrieb Hoimar von Ditfurth seinen Bestseller. Dies war Dienstag auch das Motto für die Fünft- und Sechstklässler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Die Mädchen und Jungen griffen zum Spaten, pflanzten zwei kleine Apfel-Bäumchen der Sorte "Zuccalmaglio Renette" und ergänzten so das bereits vorhandene Zuccalmaglio-Denkmal. Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule vervollständigten Dienstag ihr Montanus-Naturdenkmal. Mit Apfelbäumen der Sorte "Zuccalmaglio Renette" soll an den Schriftsteller und Obstzüchter erinnert werden. NGZ-Foto: M. Reuter

"So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" überschrieb Hoimar von Ditfurth seinen Bestseller. Dies war Dienstag auch das Motto für die Fünft- und Sechstklässler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Die Mädchen und Jungen griffen zum Spaten, pflanzten zwei kleine Apfel-Bäumchen der Sorte "Zuccalmaglio Renette" und ergänzten so das bereits vorhandene Zuccalmaglio-Denkmal. Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule vervollständigten Dienstag ihr Montanus-Naturdenkmal. Mit Apfelbäumen der Sorte "Zuccalmaglio Renette" soll an den Schriftsteller und Obstzüchter erinnert werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Schulleiter Ulrich von Medem lüftete bei der Feierstunde nicht nur das Geheimnis um einen berühmten Grevenbroicher, sondern auch die weißen Tücher über den neuen Findlingen. Mit den Zuccalmaglio-Apfelbäumen bilden sie auf einer Obstwiese ein "ökologisches Denkmal". Sie wurden jetzt um zwei Informationstafeln ergänzt. "Die Schule verbindet mit dieser Aufgabe drei Überlegungen", sagt Rektor von Medem.

Die Zusammenarbeit von Schule und Geschichtsverein sei ein Element, das den Schülern eine Identität mit ihrer Heimat vermitteln könne und diese Identität sei eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zur europäischen Einigung. "Oft kennt man die eigene Heimat nicht so gut", so von Medem. Durch das Zuccalmaglio-Denkmal lernten die Gesamtschüler ihre Wurzeln kennen, schließlich sei Vincenz von Zuccalmaglio eine zentrale historische Persönlichkeit Grevenbroichs.

Wie unterhaltsam die Beschäftigung mit Heimatgeschichte sein kann, zeigten die Mädchen und Jungen bei der Feierstunde. Sie waren mit der Digitalkamera auf den Spuren von Zuccalmaglio gewandelt, hatten unter anderem die Stele mit Gedenktafel am Montanushof fotografiert und zeigen die Ergebnisse über einen Beamer. Ihre Anregung an das Publikum: "Wenn Ihr das nächste Mal in Grevenbroich zeigt, schaut Euch das Denkmal doch an!"

Das Geheimnis um die Verbindung des berühmten Grevenbroichers - besser bekannt unter dem Pseudonym "Montanus" - und seine Beziehung zu rot-grünen Äpfeln lüfteten die Schüler auch. Der Notar und Sagensammler wollte etwas für hungernde Kinder tun - und ließ an Alleen und Straßen Apfelbäume pflanzen. Wer Hunger hatte, sollte im Sinne des "Herrn von Ribbeck" kraftvoll zubeißen können.

Dr. Friedrich Schmitz, Vorsitzender des Geschichtsvereins, spendete jetzt eine Infotafel für die neuen Findlinge. Er zeigte sich nicht nur begeistert von den Vorträgen der Kinder, sondern gab ihnen auch einen Spruch Zuccalmaglios mit: "Wer mit dem Strom schwimmt, landet im Meer. Nur wer gegen den Strom schwimmt, erreicht die Quellen."

"Seit 1999 pflanzen die Fünftklässler jedes Jahr Zuccalmaglio-Bäume", erläutert Christine Lambertz, Abteilungsleiterin des "Hauses der Kinder". Durch die Grevenbroicher Familie Koch, die die seltene Apfelsorte zur Verfügung gestellt habe, und den Einsatz von Schülermutter Edith Aula konnte das Projekt verwirklicht werden. "Noch vier Bäume werden gepflanzt, dann werden wir den Außenbereich gestalten." busch

(NGZ)
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