Grevenbroich Assmann nimmt Abschied und wandert nach Neuss

Grevenbroich · Nach drei Jahren als Pfarrverweser verlässt der Kreisdechant die Stadt. Auch Kaplan Mohr wandert - Richtung Solingen.

 2007 machte sich Guido Assmann (r.) auf den Weg von Dormagen nach Neuss. Nun geht er erneut auf Wanderschaft, er verlässt Grevenbroich.

2007 machte sich Guido Assmann (r.) auf den Weg von Dormagen nach Neuss. Nun geht er erneut auf Wanderschaft, er verlässt Grevenbroich.

Foto: H. Jazyk

In ungewöhnlichem Outfit werden Oberpfarrer Monsignore Guido Assmann und Kaplan Michael Mohr am Montag, 15. August, die 9-Uhr-Messe im Gustorfer Erftdom feiern. Unter ihren Messgewändern werden klobige Wanderschuhe herausschauen.

Das bequeme Schuhwerk ist auch nötig: Die beiden Priester nehmen am Montag Abschied vom Seelsorgebereich Elsbach/Erft und gehen zu neuen Aufgaben - im wörtlichen Sinn des Wortes. Nach der Messe in der Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt verlassen sie Grevenbroich zu Fuß Richtung Neuss und Solingen. Einige Gläubige wollen mitgehen, zumindest bis Neuss. Dort erwartet sie nach 18 Kilometern ein Grillwürstchen und ein kühler Schluck im Pfarrgarten von St. Quirin.

Eigentlich sollte Assmann im März 2013 nach dem Weggang von Pfarrer Willi Steinfortnur für ein Jahr Pfarrverweser im Seelsorgebereich Elsbach/Erft sein - zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Pfarrer in der Neusser Innenstadt und als Kreisdechant. Dreieinhalb Jahre wurden schließlich daraus. Guido Assmann hatte eine nicht leichte Aufgabe übernommen. In den fünf Pfarrgemeinden in Elsen, Elfgen, Gustorf, Noithausen und der Innenstadt gab es manche Unzufriedenheit. Doch der Pfarrverweser zieht eine positive Bilanz. "Ich blicke gerne auf die Zeit in Grevenbroich zurück. Ich habe engagierte Menschen kennen gelernt, denen die Kirche am Herzen liegt." Neben seelsorglichen Dingen habe das Fundament für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt werden müssen.

Zudem wurden Weichen für die Zukunft gestellt: "Gemeinsam mit den Gremien wurde dafür gesorgt, dass das Pastoralbüro einen gut erreichbaren Standort in der Innenstadt bekam", erklärt Assmann. "Die Wohnung für einen künftigen Pfarrer wurde gefunden und hergerichtet. Eine Kindertagesstätte neu gebaut, zwei Kitas wurden renoviert. Eine verlässliche Gottesdienstordnung wurde erarbeitet und Ansprechpartner in seelsorglichen Fragen festgelegt." Und Assmann sagt erfreut: "Vor allem bin ich froh, dass das Wir-Gefühl gewachsen ist."

Assmann weiß, dass Priester nicht für immer bleiben und vom Bischof dort eingesetzt werden, wo er sie braucht. Er hat in seinem priesterlichen Leben bereits dreimal einen Fußweg zur neuen Stelle zurückgelegt, meist begleitet von vielen Messdienern: Von Eitorf/Sieg nach Köln-Klettenberg, dann nach Dormagen und zuletzt im Jahr 2007 von dort nach Neuss.

Nun macht er sich wie Mohr erneut auf den Weg: "Die Autobahn nach Grevenbroich kenne ich mittlerweile in- und auswendig. Hoffentlich finde ich nun auch den richtigen Weg zu Fuß", sagt der Oberpfarrer schmunzelnd. Michael Mohr kam im Sommer 2013 in den Seelsorgebereich Elsnbach/Erft und war drei Jahre als Kaplan tätig. Nun übernimmt er neue Aufgaben, er wird Pfarrer von zwei Seelsorgebereichen in Solingen.

Einen leitenden Pfarrer speziell für die Pfarreiengemeinschaft wird es auch nach Assmanns Weggang nicht geben: Pastor Jos Houben vom Seelsorgebereich "Vollrather Höhe" wird bis zum Ruhestand 2018 für alle drei Seelsorgebereiche im Stadtgebiet zuständig sein.

(NGZ)
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