Grevenbroich "Augen dürfen glänzen, die Nase nie"

Grevenbroich · Um wie aus dem Ei gepellt auszusehen, braucht es keinen Farbkasten - sondern Ratschläge der Visagistin Andrea Brings.

 "Königsdisziplin ist, das Make up nicht zu sehen", sagt Andrea Brings. Die Visagistin gibt Tipps für Pinsel, Puder, Farbe.

"Königsdisziplin ist, das Make up nicht zu sehen", sagt Andrea Brings. Die Visagistin gibt Tipps für Pinsel, Puder, Farbe.

Foto: ATI

"Ausstrahlung zählt", wiederholt Andrea Brings wie ein Mantra. "Nur wer sich wohlfühlt, kann auch wirklich strahlen", beschreibt die Visagistin den begehrten Attraktivitätszustand. Der kommt von Innen und lässt sich nicht aufs Gesicht pinseln. Aber ein paar Tricks gibt es schon, um wie aus dem Ei gepellt auszuschauen. Schließlich gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Und den so glänzend wie möglich zu hinterlassen, ist zu allen gesellschaftlichen Anlässen wertvoll, sagt die Fachfrau.

"Königsdisziplin ist, das Make up nicht zu sehen", beschreibt die Grevenbroicherin den wesentlichen Punkt. "Ziel kann also nie sein, wie ein Zirkuspferd auszuschauen, sondern Akzente zu setzen." Die 52-Jährige muss es wissen, mit geübten Griffen hat sie schon die fahlen Gesichter von Society-Sternen kameratauglich gestylt. Aber nicht nur für die Herrschaften von Film, Funk und Fernsehen gilt der alte Cindy-Crawford-Spruch "Nicht einmal ich sehe aus wie Cindy Crawford, wenn ich morgens aufstehe".

"Bei jedem lässt sich von kleinen Schwächen ablenken und dafür Schönes wirkungsvoll unterstützen." Das lehrt die zweifache Mutter grundsätzlich in ihren Kursen. Der Umgang mit Produkten wie Concealer, Blush und Puder ist keine Hexerei, sondern eine Frage des Trainings. "Das ist wie beim Fahrrad fahren: zwei Mal fällt man hin, dann beherrscht man's lebenslänglich." Natürlich gibt es Disziplinen für Fortgeschrittene, das Anbringen falscher Wimpern für den unwiderstehlichen Blick gehört dazu. "Nie den mitgelieferten Kleber nutzen, sondern Profi-Kleber kaufen", lautet der Ratschlag.

"Schminken ist logisch", behauptet die Visagistin. "Wir machen nichts anderes als ein Innenarchitekt mit Hell-Dunkel-Verstärker." Mut gehöre unbedingt zum schönen Gesicht, nicht hinsichtlich extravaganter Experimentierfreudigkeit, aber der grundsätzlichen Bereitschaft, Neues auszuprobieren. "Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier", beschreibt sie Erfahrungen, wenn Frauen ihren Kajal-Balken für unverzichtbar halten, obwohl sie "vom Typ nordische Elfen sind". Überhaupt ist die Selbsterkenntnis eine wichtige Etappe zur gepflegt-natürlichen Schönheit. "Mit 15 Jahren sehen grüne Augenbrauen cool aus, mit 50 lächerlich", lautet ein Erkenntnisphänomen. "Je reifer wir werden, desto mehr sollten wir unserem ursprünglichen Typ treu bleiben." Und: "An Tagen, an denen gar nichts geht, geht immer ein gut nachgezeichneter Mund."

97 Prozent ihrer Klientel ist weiblich, Männern gibt Andrea Brings Stylingtipps, wenn sie beispielsweise für die Homepage der Firma oder das Hochzeitsbild fotografiert werden sollen. Für sie alle gilt: Je besser die Haut gepflegt ist, desto leichter lässt sich mit Pinsel und Farbe arbeiten. Das gleiche übrigens gilt für den Zustand von Haaren - Bürste und Spange ersetzen hier Farben und Cremes. "Hochwertige Pflegeprodukte sind unerlässlich" und wer dazu noch "ganz viel trinkt", gemeint ist Wasser, ist ohnehin "klar im Vorteil, das ist gut für den kompletten Körper".

Welche Augenumkringelungen zu welcher Gesichtsform passen, auf was bei kleinen Mündern oder vollen Lippen zu achten ist - Andrea Brings vermittelt es. Von der lässigen Frisur bis zu den richtigen Zutaten für den wichtigen Auftritt - ob beim Vorstellungsgespräch oder erstes Rendezvous - reicht ihr großes Einmaleins für schöne Effekte.

"Glänzen dürfen Augen, Haare, Schmuck und Verstand. Aber niemals die Nase. Das wirkt immer ungepflegt."

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