Grevenbroich Ausbau der Flutgraben-Brücke beschlossen

Grevenbroich · Trotz Protesten von Anliegern: Mehrheit des Rates stimmt für das 500.000 Euro teure Vorhaben.

Mit sechs Gegenstimmen hat der Rat jetzt die aktualisierte Fassung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) verabschiedet. Das Paket enthält unter anderem den Ausbau der Erftbrücke am Flutgraben, der von Anliegern abgelehnt wird. Auch im Rat gab es kritische Stimmen zu diesem rund 500.000 Euro teuren Projekt.

Die Brücke soll von heute 3,25 auf künftig 13,50 Meter Breite ausgebaut werden. "Das macht sie nicht gerade sicherer für Radfahrer und Fußgänger", befürchtet UWG-Fraktionsvorsitzender Carl Windler mit Blick auf den zu erwartenden Autoverkehr. Auch der Eigenanteil, den die Stadt zu leisten habe, sei "kein Pappenstiel". Zwar erhält Grevenbroich vom Land einen Zuschuss von 60 Prozent, müsse aber immerhin noch 200.000 Euro zahlen. Was die Gesamtkosten betrifft, meldete Rolf Göckmann von den Aktiven Bürgern seine Zweifel an: "Ich halte 500.000 Euro eher für unter- als übertrieben."

Dezernent Claus Ropertz empfahl der UWG, die Pläne für die neue Brücke genauer zu studieren: Durch vorgesehene Schutzstreifen für Radfahrer und zusätzliche Gehwege biete sie nach dem Ausbau mehr Sicherheit als heute. Unterstützung erhielt er von CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser, der den Ausbau als "sinnvoll" bezeichnete.

Nach Ansicht von Daniel Rinkert (SPD) handele die Stadt "finanzpolitisch fahrlässig", würde sie auf den Landeszuschuss für die ohnehin erforderliche Brückensanierung verzichten. Zudem würde es ohne Brücke kein ISEK geben, meinte er. Was wiederum Rolf Göckmann "als Drohgebärde" auffasste: "Wo steht das eigentlich geschrieben?" Zudem gebe es seiner Meinung nach keinen Hinweis darauf, dass die Flutgraben-Brücke marode sei.

Mit dem Verzicht auf den Brückenausbau würde an dieser Stelle eine "zukunftsweisende Stadtentwicklung" verhindert, gab Martina Suermann von Mein Grevenbroich zu bedenken. Sie richtete dabei den Blick auf die geplante Neugestaltung des Areals zwischen dem Platz der Republik und dem alten Bauhof.

(wilp)
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