Grevenbroich Ausschuss lehnt Gräber für Tier und Mensch ab

Grevenbroich · Der FDP-Antrag auf gemeinsame Urnengräber findet keine Mehrheit. Entscheidendes Argument sind die Kosten.

Bestattungen von Haustieren: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, ade wst

Auch weiterhin können Haustierbesitzer in Grevenbroich nicht gemeinsam mit ihrem Tier die letzte Ruhe in einer Grabstelle finden. Der Antrag der Freien Demokraten, Flächen mit Urnengräbern für Menschen und Tiere anzulegen, scheiterte jetzt im Umweltausschuss.

Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Den entscheidenden Grund nannte Peter Mühlenbruch, städtischer Fachbereichsleiter für Garten, Bauen und Umwelt: "Wir versuchen, die Kosten im Bereich der Friedhöfe einzudämmen. Jedes zusätzliche Gräberfeld stellt eine Kostenbelastung dar." Wenn nun eine neue Fläche für die Mensch-Tier-Bestattungsform angelegt werde, widerspreche das dem Gebot des Sparens.

Unser Hafen - Neuer Friedhof für Mensch und Tier
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Unser Hafen: Neuer Friedhof für Mensch und Tier

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Zudem hält es Peter Mühlenbruch für zweifelhaft, dass diese Bestattungsmöglichkeit in Grevenbroich stark nachgefragt wäre. "Pro Jahr finden in Deutschland 840.000 Bestattungen statt." Verglichen damit sei die Zahl der Friedhöfe, auf denen Haustier und deren Besitzer gemeinsam in einem Urnengrab bestattet werden, überschaubar. Mühlenbruch zufolge gibt es davon gerade mal zwei, die sich in privater Hand befänden. Zu den Vorreitern gehört etwa die Anlage "Unser Hafen" in Essen-Frintrop.

Die Nachfrage hatten die Freien Demokraten anders eingeschätzt. Fraktionsvorsitzender Markus Schumacher hatte den Antrag vor allem mit der starken emotionalen Bindung zwischen Tier und Mensch - insbesondere bei Älteren - begründet. Nach seiner Einschätzung "wünschen sich viele Menschen, gemeinsam mit ihrem Tier bestattet zu werden".

Peter Mühlenbruch wies im Fachausschuss darauf hin, dass die Verwaltung zudem erst die rechtlichen Voraussetzungen schaffen müsse. Für die Bestattung von Mensch- und Tierurnen müsste die Satzung geändert werden. Dies ist in Nordrhein-Westfalen zwar rechtlich möglich, im Umweltausschuss fand sich jetzt aber keine Mehrheit dafür. Auch Steffen Büttgenbach (FDP) erkannte, dass bei diesem Thema keine Mehrheit zu finden ist: "Damit hat sich die Sache für uns erledigt."

(NGZ)
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