Grevenbroich Auszubildende bauen Spielplatz für Lebenshilfe-Wohnheim in Elsen

Grevenbroich · Für eine Woche haben die neuen Auszubildenden der Sparkasse Neuss Anzug und Krawatte gegen Blaumann und Schraubenzieher getauscht, um den Bewohnern des Lebenshilfe-Heims an der Sud einen Spielplatz im Garten zu bauen - mit Erfolg. Der neue "Spiel- und Bewegungsparcours" wurde jetzt feierlich eröffnet. Er soll den 24 Bewohnern im Alter zwischen sieben und 21 Jahren zugute kommen, die teilweise auch körperlich beeinträchtigt sind. Das Besondere: Auf dem Platz können auch Kinder spielen, die im Rollstuhl sitzen. "Die Rollstuhlfahrer stehen sonst immer hinten an. Hier können sie mitspielen - das macht den Platz zu einem ganz besonderen", sagte Einrichtungsleiterin Elke Rhein gestern Nachmittag und dankte den angehenden Bankkaufleuten der Sparkasse, die eine Woche lang kräftig mit angepackt haben.

Bewohner des Heims testeten den neuen Spielplatz, den die Azubis (rechts im Bild) gebaut haben.

Bewohner des Heims testeten den neuen Spielplatz, den die Azubis (rechts im Bild) gebaut haben.

Foto: l. berns

Beim Bau des Spielplatzes mit Wasserspiel, Sandkasten und Balance-Parcours, der bei normaler Auftragsvergabe wegen umfangreicher Erdarbeiten und robuster Baumaterialien mehr als 35.000 Euro gekostet hatte, haben die Bank-Azubis Hilfe von zehn Bewohnern des Heims sowie von der Firma "Alea" erhalten, dessen Mitarbeiter Andreas Boström das Projekt geleitet hat. Auch Sparkassen-Vorstandsmitglied Dietmar Mittelstädt hat den Spaten in die Hand genommen und vor der offiziellen Abnahme durch den TÜV Sand geschippt. "Ich bin stolz auf unsere Azubis", betonte Mittelstädt bei der Eröffnung.

Seit einigen Jahren ist es bei der Bank eine Tradition, dass die neuen Azubis an dem Spielplatz-Projekt teilnehmen. In jeder Kreis-Kommune ist von ihnen bereits ein Platz realisiert worden - jetzt wendet sich die Sparkasse an soziale Einrichtungen. "Ich wünsche den Azubis, dass sie die Erfahrungen, die sie bei diesem Projekt gesammelt haben, in ihrem Berufsleben anwenden können", sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Fortenbacher.

Für die Nachwuchskräfte, die allesamt Muskelkater bekommen hatten, war die Arbeit auf der Baustelle eine besondere Erfahrung. "Das war eine Herausforderung. Die Arbeit hat uns Azubis aber zusammengeschweißt und uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig es ist, auch mit Menschen, die ein Handicap haben, ganz normal umzugehen", sagte Florentina Dantaj (19) aus Korschenbroich. In der Projektwoche übernachteten sie in der angrenzenden Kindertagesstätte.

(cka)
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