Grevenbroich Auto-Tuner wollen sicher unterwegs sein

Grevenbroich · Fahrspaß und Sicherheit - das kann zusammenpassen: Bei den "Track & Safety Days" gingen Fahrer aufgemotzter Autos auf dem ADAC-Gelände an ihre Grenzen. Polizei und Sachverständige klärten bei mehreren Workshops Tuning-Fragen.

 Abdyl Haxhi (32) poliert die Sportfelgen an seinem tiefergelegten BMW. Ihm geht es um die Optik seines Autos.

Abdyl Haxhi (32) poliert die Sportfelgen an seinem tiefergelegten BMW. Ihm geht es um die Optik seines Autos.

Foto: L. berns

Viele von ihnen sehen böse aus, liegen sportlich, tief und breit bereift auf der Straße und röhren beim Gasgeben: getunte Autos. Manch einer ordnet die Fahrer der "gepimpten" Fahrzeuge schnell der Raserszene zu. Doch Tuning und Sicherheit im Straßenverkehr lassen sich auch gut miteinander in Einklang bringen. Das stellten 40 Besitzer der aufgemotzten Wagen jetzt bein "Track & Safety Days" auf dem Gelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Grevenbroich unter Beweis. Sie gingen mit ihren Autos bis an die Grenzen - zum Beispiel als es darum ging, ihr Gefährt in einer Kurve auf nassem Untergrund "aufzufangen", eine Vollbremsung hinzulegen oder ungebremst einem plötzlich auftauchenden Hindernis auszuweichen.

Das siebenstündige Fahrtraining basierte auf dem normalen Fahrsicherheitstraining für junge Fahrer - jedoch gab es feine Unterschiede. "Autos mit breiten Reifen können beim Lastenwechsel ausbrechen", erklärte ADAC-Trainer Ralf Berlin. Auf die Herausforderungen auf dem Testgelände ließ sich auch der 32-jährige Abdyl Haxhi aus Euskirchen ein, der mit seinem tiefergelegten Fünfer-BMW an den Start ging. "Für mich zählt vor allem die Optik. Ich habe mein Auto tieferlegen lassen, Sportfelgen und eine Hecklippe montiert", erzählt der Tuner. Die Sicherheit stehe bei ihm an oberster Stelle. Er hat sich die Veränderungen an seinem Fahrzeug ordnungsgemäß von einem Sachverständigen abnehmen und eintragen lassen. Dafür warben bei mehreren Workshops auch zwei Polizisten, die mit den Fahrern das Gespräch suchten und offen Fragen beantworteten. "Unser Ziel ist es, die Fahrer darüber aufzuklären, welche Veränderungen an ihren Autos legal und welche illegal sind", erklärte Polizist Immanuel Noske, der andere Polizisten in der Verkehrsüberwachung fortbildet.

 Auf dem Gelände des Grevenbroicher Fahrsicherheitszentrums drehte sich gestern alles um getunte Autos. Für die Fahrer ging's auch auf nassen Untergrund.

Auf dem Gelände des Grevenbroicher Fahrsicherheitszentrums drehte sich gestern alles um getunte Autos. Für die Fahrer ging's auch auf nassen Untergrund.

Foto: Berns Lothar

Seit elf Jahren ist die Polizei Partner der Kampagne "Tune it safe" (zu Deutsch: "Tune es sicher"), die bundesweit unter anderem mit den "Track & Safety Days" Präventionsarbeit leistet. Sie ist jetzt durch die ganze Republik getourt, um insgesamt 320 Fahrern getunter Autos mit individuellen Trainings zu zeigen, dass sie verantwortungsbewusst mit Veränderungen an ihren Gefährten umgehen sollten. "Unsere Zielgruppe sind in erster Linie junge Fahrer hochmotorisierter Autos. Viele sind noch recht unerfahren", sagte "Track & Safety"-Sprecher Daniel Hoffmann. Gefördert wird das Programm übrigens vom Bundesverkehrsministerium.

(cka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort