Grevenbroich Baustellen: Gold-Dorf "glänzt" derzeit nicht

Grevenbroich · Das 750-Seelen-Dorf Hülchrath ist eigentlich als das schönste Dorf im Rhein-Kreis Neuss bekannt. Seit Jahren verteidigt es diesen Status stolz beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Doch die Idylle trügt seit einigen Monaten

 Ärgern sich über unordentlich hinterlassene Glasfaser-Baustellen in Hülchrath: Paul Steins (links) und Albert Stromann von der Dorfgemeinschaft.

Ärgern sich über unordentlich hinterlassene Glasfaser-Baustellen in Hülchrath: Paul Steins (links) und Albert Stromann von der Dorfgemeinschaft.

Foto: lber

Pingelig wollen sie nicht sein. "Die Mängel summieren sich allerdings. Das ärgert uns", sagt Albert Stromann und spricht damit wohl vielen Hülchrathern aus dem Herzen. Einige von ihnen haben in den vergangenen Monaten Mängel über eine neue Funktion im sogenannten Bürgerforum auf der Homepage der Dorfgemeinschaft gemeldet - fein säuberlich aufgelistet mit Foto und genauer Adresse. Die Daten hat die Dorfgemeinschaft bereits zweimal an die Stadt weitergeleitet, bisher sind aber nur fünf der 22 bemängelten Stellen ausgebessert worden.

Neu ist das Problem im Stadtgebiet Grevenbroich allerdings nicht: In der Vergangenheit haben sich auch Bürger anderer Orte über die aus ihrer Sicht schlechte Ausführung der Bauarbeiten "vor ihrer Haustüre" beschwert. Sowohl die Deutsche Glasfaser als auch die Stadt Grevenbroich haben in allen Beanstandungsfällen darauf hingewiesen, es werde bis zur Endabnahme jede Straße und jeder Gehweg wieder so hergerichtet, wie sie vor dem Eingriff gewesen seien. Was in Hülchrath auffällt: Sämtliche Mängel sind vor einigen Tagen mit Sprühfarbe rot eingekreist worden. "Wir hoffen, dass die Mängel behoben werden", sagt Paul Steins, der genau wie Albert Stromann befürchtet, dass sich die Dorfgemeinschaft für die unschönen Stellen bei der Kreisbegehung rechtfertigen muss, die beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auch dieses Jahr wieder stattfinden soll. Sie wollen verhindern, dass Hülchrath eine Abwertung erfährt.

Vor allem ärgern die beiden sich über Gehwegteile, die mit unterschiedlichen Platten "geflickt" worden sind - so zum Beispiel im Bereich der Stelen an der Herzogstraße. Ein anderer Mangel: An der Broichstraße waren vor einigen Jahren Pflanzkübel an die äußeren Enden der Bürgersteige gestellt worden, damit keine Autos widerrechtlich auf diesen parken. "Die Kübel wurden von den Bauarbeitern allerdings mitten auf den Bürgersteig gestellt, so dass sie keine Wirkung mehr haben", erklärt Albert Stromann, den auch Kanten an grob asphaltierten Straßenteilen stören. "Der Asphalt bröckelt dort ab. Es ist einfach lieblos gemacht."

(cka)
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