Grevenbroich Boule-Fans lassen französisches Flair in Grevenbroich aufleben

Grevenbroich · Jeden Dienstagabend sind Bürger eingeladen, mit den "GrevenBoulern" Kugeln zu stoßen.

 Ein gezielter Wurf und ein bisschen Glück kann alles ändern: Beim Boule kommt es vor allem auf die Tagesform der Spieler an.

Ein gezielter Wurf und ein bisschen Glück kann alles ändern: Beim Boule kommt es vor allem auf die Tagesform der Spieler an.

Foto: linda hammer

Geschick ist nur die halbe Miete. Vielmehr kommt es beim Boule-Spiel auf die Tagesform der Spieler an. "Es steht nicht von Beginn an fest, dass diejenigen gewinnen, die schon lange Boule spielen. Und das fasziniert mich an dieser Sportart", sagt Lutz Stolz aus Grevenbroich.

Der 61-Jährige hat vor drei Jahren gemeinsam mit Charlie Fröhlich die "GrevenBouler" ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen lockeren Zusammenschluss von Boule-Fans, die sich mindestens einmal pro Woche an der sogenannten "Erft-Galerie" vor der Commerzbank an der Breite Straße treffen und Kugeln stoßen.

Seit zwei Jahren treffen sich die "GrevenBouler" dort jeden Dienstagabend um 18 Uhr und lassen die französische Sportart aufleben. Jeder kann sich kostenfrei der Gruppe anschließen. "Wir wollen die Bürger schließlich an der Sportart teilhaben lassen", erzählt Lutz Stolz.

Aufgekommen war die Idee zum französischen Nationalfeiertag im Juli 2013. Heute sind es zwischen acht und zwölf Spieler, die sich regelmäßig treffen, um Boule zu spielen. "Oft bleiben Spaziergänger neugierig stehen und schauen uns zu", berichtet der Frankreich-Fan. Die "Erft-Galerie" - ein länglicher Schotterplatz zwischen schattenspendenden Bäumen - sei ein idealer Ort, um die Kugeln zu stoßen.

Doch wie genau funktioniert das Spiel? "Boule ist relativ simpel. Anfänger können im Prinzip sofort einsteigen", betont Lutz Stolz. Von einem festgelegten Standort werde zuerst eine kleine, bunt lackierte Holzkugel geworfen.

Dieses "kleine Schweinchen", wie es die Boule-Freunde liebevoll nennen, muss sechs bis zehn Meter weiter entfernt liegen bleiben. "Die Spieler werden in Teams eingeteilt und versuchen mit ihren Kugeln so nah wie möglich ans ,Schweinchen' zu kommen oder andere Kugeln der gegnerischen Mannschaft wegzustoßen", erklärt Lutz Stolz. Insgesamt würden meist sechs Kugeln geworfen oder gestoßen.

Eine durchschnittliche Boule-Kugel aus Edelstahl ist etwa 700 Gramm schwer und hat einen Durchmesser von rund 74 Millimeter. "Grundsätzlich ist immer die Mannschaft am Zug, deren Kugeln am weitesten vom Ziel entfernt liegen", sagt der Grevenbroicher.

Wenn alle Kugeln gespielt sind, schauen die Spieler, welche Mannschaft mit wie vielen Kugeln am nächsten am "kleinen Schweinchen" liegt. Für jede Kugel gibt es einen Punkt; Ziel einer jeden Mannschaft ist es, insgesamt 13 Punkte zu sammeln.

Bei den Grevenbroichern kommt das Boule-Spiel übrigens gut an. "Unser jüngster Spieler ist 14 Jahre alt. Die älteste Teilnehmerin hat bereits ihren 84. Geburtstag gefeiert", berichtet Lutz Stolz, der - natürlich - leidenschaftlich gerne in Frankreich Urlaub macht. Er sagt: "Marseille im Süden ist für mich die schönste Stadt Europas." Selbstverständlich spielt er auch dort Boule.

Zwischen den Urlauben möchte der 61-Jährige aber nicht auf den Sport verzichten, der den Teilnehmern viel mehr gute Konzentration und Fingerspitzengefühl als körperliche Leistung abverlangt. "Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass man keine Spielstätte braucht. Es kann überall gespielt werden, wo Kugeln zum Stehen kommen", erzählt Lutz Stolz, der sich stets über neue Boule-Spieler freut.

(cka)
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