Grevenbroich Brand in der Innenstadt - Feuerwehr rettet Bewohner vom Balkon

Grevenbroich · Ausnahmezustand in der Innenstadt: Mehrere Stunden lang war die Grevenbroicher Feuerwehr am Freitag ab 13 Uhr am Steinweg im Einsatz, um einen Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus mit einer Änderungsschneiderei im Erdgeschoss zu löschen.

Großeinsatz bei Brand in Grevenbroich
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Zwei Menschen wurden mit Leitern von Balkonen gerettet. Zwei Bewohner und ein Feuerwehrmann wurden leicht verletzt — sie hatten Rauchgas eingeatmet. Die Brandursache stand am Freitagnachmittag noch nicht fest. Die Karl-Oberbach-Straße und andere Straßen in der Grevenbroicher City waren gesperrt, deswegen kam es im Nachmittagsverkehr zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Dichter Rauch drang gegen 13 Uhr am Steinweg aus einer der Etagen, die Wolke legte sich auf die Straße, behinderte die Sicht. Im dritten Obergeschoss — über dem Qualm — stand Andreas Goertz auf dem Balkon, wartete auf Hilfe. Mit der Drehleiter fuhr ein Feuerwehrmann hoch, holte ihn herunter. "Ich roch den Rauch. Als sich die Wohnungstür öffnete, kam mir eine Rauchwand entgegen. Ich bin sofort auf den Balkon gelaufen", schilderte der 31-Jährige später.

Zwei Etagen tiefer wurde eine Frau mit einer Steckleiter ebenfalls vom Balkon gerettet. Ein Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus. Doch eine bange Frage blieb: Längere Zeit war nicht klar, ob einer der Bewohner noch im Haus war. Erst als die Einsatzkräfte alle Wohnungen durchsucht hatten, herrschte Gewissheit und Erleichterung — alle waren draußen.

Die Lösung: Einer der fünf Bewohner war vor kurzem ausgezogen. Auf der Straße liefen die organisatorischen Fäden bei Feuerwehr-Einsatzleiter Helmut Schnabel zusammen. Er sprach von einer "schwierigen Lage" — nicht nur wegen der Menschenrettung. "Die Straße ist eng, und es gibt viele Schaulustige."

Ein Zimmerbrand war der Feuerwehr gemeldet worden. Neben der hauptamtlichen Wache wurden mehrere Löschzüge alarmiert. Insgesamt rückte ein Dutzend Fahrzeuge auf der Karl-Oberbach-Straße an. Ein freiwilliger Löschzug besetzte die Hauptamtliche Wache an der Lilienthalstraße im Industriegebiet Ost. Am Einsatzort stellte sich heraus, dass es nicht in einer der Wohnungen, sondern im Keller brannte.

Schweißgebadet kamen Feuerwehrleute aus dem Haus heraus, nahmen ihr Atemschutzgerät ab. "Da unten ist es heiß wie in einem Backofen", sagte Helmut Schnabel. Das Feuer war bald gelöscht, der Einsatz ging weiter. Mit einem Lüfter wurde der dunkle Rauch aus dem Haus getrieben. Feuerwehrleute räumten den ersten Brandschutt aus dem Keller. Draußen warteten Bewohner, fragten sich, wie es um ihr Obdach bestellt ist.

"Die Wohnungen sind zurzeit unbewohnbar", erklärte Einsatzleiter Helmut Schnabel, er kündigte Kohlendioxid-Messungen an. Nach dem Feuerwehreinsatz hatte die Polizei am Freitag die Ermittlungen zur Brandursache am Steinweg aufgenommen.

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