Grevenbroich Bürger setzen sich für den Stadtwald ein

Grevenbroich · Beim NGZ-Mobil drehte sich gestern alles um Sturmtief "Ela" und die Folgen. Für die Wiederaufforstung engagieren sich viele Bürger stark. Es wird noch etwas dauern, bis der Stadtpark in Wevelinghoven komplett freigegeben werden kann.

 Holger Holzgräber (M.), Mitglied der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", erklärt den Gästen beim NGZ-Mobil, mit welch großem Engagement sich die Bürger für die Wiederaufforstung des Stadtwalds einsetzen.

Holger Holzgräber (M.), Mitglied der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", erklärt den Gästen beim NGZ-Mobil, mit welch großem Engagement sich die Bürger für die Wiederaufforstung des Stadtwalds einsetzen.

Foto: Lothar Berns

Noch "rund ein Jahr" werden die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetreibe Grevenbroich (WGV) mit den Aufräumarbeiten nach dem Pfingststurm "Ela" im Stadtgebiet beschäftigt sein. "An den markanten Punkten, bei Schulen und Kindergärten, haben wir die Gefahren beseitigt. Mehrere Teams waren bisher mehr als zehntausend Stunden im Einsatz", sagt Norbert Esser von der WGV. Er war einer der Besucher, die gestern beim NGZ-Mobil an der Villa Erckens vorbeischauten.

 Die Spuren von "Ela" sind noch immer sichtbar - wie hier an der Oststraße in Wevelinghoven.

Die Spuren von "Ela" sind noch immer sichtbar - wie hier an der Oststraße in Wevelinghoven.

Foto: ON

Jetzt wurde ein 50 000 Euro teures Spezialgerät angeschafft, um auch die Waldwege wieder möglichst rasch herrichten zu können. Diese seien, so Gregor Jansch, Leiter des Forstbauhofs, "unterschiedlich stark beschädigt". Mit der neuen "Riesenfräse" könnten die Wege schneller hergerichtet werden. Entwurzelte Bäume haben zahlreiche Schäden hinterlassen. "Jetzt müssen die Wege aufgefräst, und verdichtet werden", erläutert Peter Mühlenbruch vom Fachbereich Umwelt. Je nach Grad der Beschädigung müssten sie abgewalzt und mit Splitt versehen werden, ehe die Oberfläche wieder fest und glatt sei.

 Beim NGZ-Mobil wurde auch viel über die Aufräumarbeiten nach Sturmtief "Ela" diskutiert.

Beim NGZ-Mobil wurde auch viel über die Aufräumarbeiten nach Sturmtief "Ela" diskutiert.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Bürger beschäftigen sich derweil vor allem mit Fragen der Wiederaufforstung. Georg Plöger, zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer des Heimatvereins "Kapellener Jonge", und Schriftführerin Erika Abraham kündigten an, dass sich ihr Verein daran beteiligt. Bis Jahresende sollen eine Kaiserlinde neben dem Weihnachtsbaum am Kapellener Bahnhof, eine Linde an der Neißestraße sowie ein Ahornbaum an der Schubertstraße gepflanzt werden. Zudem mussten die "Kapellener Jonge" die durch Sturmtief "Ela" zerstörte Weihnachtsbeleuchtung ersetzen. Alleine die Kosten dafür betragen rund 1000 Euro.

Kritik an der Stadt gab es von Alexander Klömpges. Das Vorstandsmitglied des Bürger-Schützen-Vereins Wevelinghoven hadert damit, dass es im Stadtpark in der Gartenstadt noch immer Sperrungen gibt und kein Fortschritt erkennbar sei. "Man hat das Gefühl: Zuerst wird in der Innenstadt gehandelt, und Wevelinghoven schaut erst mal in die Röhre." Auch an der Oststraße gebe es manchen Schandfleck, zum Beispiel abgebrochene Birkenstümpfe, die dringend beseitigt werden müssten. Brigitte Laurenz vom Gartenamt erklärte, dass an der Oststraße ein Wiederbegrünungskonzept umgesetzt werde. "Wir haben bereits begonnen, statt der Birken erste Säulenhainbuchen zu pflanzen." Mit Blick auf den Stadtpark forderte Peter Mühlenbruch Geduld. "Dort brauchen wir noch etwas Zeit, weil die Schäden sehr massiv sind."

Angelika Schwedhelm hingegen lobte, dass die Stadt den Spielplatz an der Apfelwiese so schnell wieder hergerichtet hat. "Das hat viele Kinder, Eltern und Großeltern gefreut", sagt sie. Holger Holzgräber, Mitglied der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (SDW), lobte die Spendenbereitschaft der Bürger: "Es kamen schon mehr als 30 000 Euro zusammen."

Bernhard Oberbach, Ideengeber für den "Schützen- und Heimatwald", ist zuversichtlich, dass die Schützen ebenfalls die Spendierhosen anhaben. "17 Züge beteiligen sich bereits und stiften einen Baum." Einige Züge überlegen zudem, dass "Strafgelder" demnächst als Spenden an die SDW gehen.

(abu, busch-, cso-)
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