Mit dem Antrag greife "Mein Grevenbroich" in die Organisationsgewalt der Bürgermeisterin ein, befand der städtische Justiziar Marc Saturra: "Spitz ausgedrückt, wird einem Bediensteten damit verboten, seiner Arbeit nachzugehen." Das sah auch Ursula Kwasny so: "Ich werde die Mitarbeiter einsetzen, wie ich es für richtig halte", sagte sie energisch: "Dabei bleibt es." Der Antrag von "Mein Grevenbroich" wurde vom Rat abgelehnt.

Wiedenhöfer hat bereits seit längerem das Stadtmarketing im Visier. Seine aktuelle Kritik machte er unter anderem an dem neuen Stadtfilm fest. Der knapp drei Minuten lange Streifen mache deutlich, "dass Effekthascherei nicht gleichbedeutend mit strategischem Marketing" sei. Seiner Meinung nach würden sich die Aktivitäten des Stadtmarketings ohnehin auf "gebetsmühlenartige Wiederholungen von Netzwerktreffen, Schnee-Bällen und Trödelmärkten" beschränken.

Allgemein begrüßt wurde im Rat die Präsentation von Studierenden der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation, die in dieser Woche diverse Vorschläge für ein neues Stadtmarketing unterbreitet hatten. FDP-Fraktionsvorsitzender Markus Schumacher forderte die Verwaltung auf, am Ball zu bleiben und zu berichten, wie dieses Thema weiter verfolgt werden sollte.

Robert Jordan wird 2017 in den Ruhestand treten, seine Stelle soll eingespart werden. "Derzeit werden Überlegungen angestellt, wie das Stadtmarketing zukünftig organisiert werden kann", so die Bürgermeisterin auf Anfrage der FDP.