Grevenbroich Bund und Land prüfen A 46-Lärmschutz

Grevenbroich · Für den Hemmerdener Dorfgestaltungsverein gibt es wieder Hoffnung. Am Freitag soll es zu einem Experten-Gespräch kommen. Themen sind die geforderte Lärmschutzwand und zusätzliche Toiletten an der Raststätte Vierwinden-Nord.

 Die Raststätte Vierwinden-Nord soll um 90 Stellplätze für Lastwagen erweitert werden. Die Hemmerdener forderten bisher vergeblich geeignete Schallschutzmaßnahmen.

Die Raststätte Vierwinden-Nord soll um 90 Stellplätze für Lastwagen erweitert werden. Die Hemmerdener forderten bisher vergeblich geeignete Schallschutzmaßnahmen.

Foto: Lothar Berns

Die Sache schien ein für alle mal festgefahren. Doch jetzt haben Doris Tietz und ihre Mitstreiter vom Hemmerdener Dorfgestaltungsverein die Hoffnung, dass es doch noch klappen wird, mit dem Lärmschutz und der Toilettenanlage an der Raststätte Vierwinden. Am Freitag - so wurde es ihnen aus Düsseldorf signalisiert - wird das Begehren der Initiative noch einmal auf Fachebene zwischen Land und Bund erörtert. "Das sind gute Nachrichten", sagt Tietz.

Der Verein setzt sich seit gut zwei Jahren für einen Lärmschutzwall ein, der mit dem Ausbau der Lkw-Parkplätze an der Raststätte Vierwinden-Nord einhergehen soll. Nach Meinung der Initiative, müsse die zwischen der A 46 und der Raststätte geplante, rund 300 Meter lange Lärmschutzwand verlängert werden. Sie soll an die Wand anknüpfen, die 2015 errichtet wurde. Die Hemmerdener versprechen sich davon mehr Ruhe im Dorf, wenn die Lkw künftig in verstärkter Zahl anrücken werden. Doch die Bezirksregierung lehnte dieses Begehen bisher ebenso ab wie die Forderung nach zusätzlichen Sanitäranlagen für die Lastwagenfahrer.

 Doris Tietz und Hagen Kahn an der Autobahnraststätte.

Doris Tietz und Hagen Kahn an der Autobahnraststätte.

Foto: W. Piel

"Dass nicht einmal Urinale geplant sind, ist ein Ding der Unmöglichkeit", sagt Hagen Kahn, der am Lindenhof lebt, vis a vis der Autobahnraststätte. Schon seit Jahren beobachtet er, dass sich Lastwagenfahrer, aber auch Busreisende, in die Büsche gegenüber seines Hauses begeben, um dort ihre Notdurft zu verrichten. "Kein schöner Anblick, wenn man aus dem Fenster schaut", sagt Kahn, der befürchtet, dass sich die Situation am Lindenhof durch die 90 zusätzlichen Lkw-Stellplätze in Zukunft noch verschärfen wird. Zwar gibt es an der Raststätte drei kostenpflichtige Herrentoiletten (ohne Urinale), und auch Duschen sind da - doch: "Das ist viel zu wenig", sagt Doris Tietz: "Da müssen auf jeden Fall zusätzliche Sanitäranlagen hin."

Der Dorfverein hat vor wenigen Wochen sowohl Bundes- als auch Landespolitiker angeschrieben und sie in Sachen Lärmschutz und Raststätten-WCs um Hilfe gebeten. Mittlerweile kommen die ersten Rückmeldungen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat den Hemmerdenern seine Unterstützung zugesagt, er will die Forderungen an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt weiterleiten. Und aus dem Landesverkehrsministerium kam die Nachricht, dass die Planungen im Sinne der Dorfgemeinschaft noch einmal überprüft werden sollen.

"Es bewegt sich etwas", sagt auch der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel (SPD): "Obwohl den Standards bei den Planungen offensichtlich Genüge getan wurde, wird es am Freitag noch einmal zu Gesprächen zwischen Bund und Land kommen. Das ist ungewöhnlich, aber im Sinne der Hemmerdener durchaus positiv." Auf Fachebene, sagt Thiel, sollen die Themen Lärmschutz und Sanitäranlagen aufgerufen und diskutiert werden. Unmittelbar nach den Gesprächen will er die Hemmerdener informieren. Morgen ab 19.30 Uhr ist Rainer Thiel zu Gast bei einem Treffen des Dorfgestaltungsvereins in der Gaststätte "Alt-Hemmerden", um sich die Probleme vor Ort anzuhören und interessierte Bürger über seine bisherigen Schritte auf Landesebene zu informieren.

Doris Tietz gibt sich angesichts der neuesten Entwicklungen wieder zuversichtlich. "Vielleicht", sagt sie, "wird sich ja doch noch etwas in unserem Sinne tun."

(NGZ)
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