Grevenbroich Café Kultus wird immer internationaler

Grevenbroich · Das gemütliche Markt-Café ist vielen Szene-Musikern ein Begriff. Unter die Künstler, die dort auftreten, mischen sich zunehmend solche aus anderen Ländern. Stark vertreten sind skandinavische Bands; jetzt kommt eine aus den USA.

 Die Musiker der dänischen Band Line Bøgh mit Kultus-Leiter Stefan Wehlings (2.v r.). Die "Singer-Songwriter-Lounge", die er vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat, ist ein Erfolg. Immer wieder begrüßt er internationale Künstler im Café.

Die Musiker der dänischen Band Line Bøgh mit Kultus-Leiter Stefan Wehlings (2.v r.). Die "Singer-Songwriter-Lounge", die er vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat, ist ein Erfolg. Immer wieder begrüßt er internationale Künstler im Café.

Foto: l. berns

Eigentlich ist Grevenbroich nicht der Nabel der Welt. Trotzdem ist die Stadt überaus bekannt - vor allem in der Singer-Songwriter-Szene. Das macht sich besonders im Konzert-Programm des Cafés Kultus am Markt bemerkbar: Bis zu zweimal im Monat treten dort Bands aus unterschiedlichen Nationen auf. Mit dabei sind nicht nur Musiker aus Nachbarländern wie den Niederlanden, sondern auch Künstler aus Übersee: zum Beispiel aus den USA, Argentinien oder aus Kanada. Inzwischen muss sich der Kultus-Leiter Stefan Wehlings auch nicht mehr um neue Bands bemühen - sie kommen von alleine. "Den Musikern gefällt das Ambiente in unserem Café. Sie schätzen die Wohnzimmer-Atmosphäre und das Publikum, weil es ihnen zuhört. Und das spricht sich in der Szene schnell herum", erzählt der 49-Jährige.

Über das Internet erfahren auch Bands in fernen Ländern von dem gemütlichen Café in der Grevenbroicher City. Zugegeben: Echte Popstars, die mit ihrer Musik viel Geld verdienen möchten, lassen sich in der Schlossstadt eher selten blicken. "Zu uns kommen eher die Bands, die Musik aus Leidenschaft machen und nicht finanziell darauf angewiesen sind. Viele verbinden ihren Besuch im Café Kultus auch mit anderen Auftritten in umliegenden Städten wie Düsseldorf und Köln", sagt Stefan Wehlings.

Er hatte die "Singer-Songwriter-Lounge" vor fünf Jahren ins Leben gerufen und damals wohl kaum damit gerechnet, dass sie so gut ankommen würde. Was das Musik-Programm des Cafés angeht, so sei es in den vergangenen Jahren gewachsen. Die Besucherzahlen halten sich konstant bei durchschnittlich 40 Gästen pro Konzert-Abend, darunter viele Stamm-Besucher. "Wenn 40 Gäste da sind, ist es auch schon voll im Café", erzählt Wehlings. Ihm gehe es nicht um ein möglichst großes Publikum, sondern darum, dass die Atmosphäre stimmt und die Besucher den Musikern zuhören. Das Publikum ist in den vergangenen Monaten allerdings bunter geworden: Es kommen auch viele Flüchtlinge zu den Konzerten. "Bei uns sind Musiker und Besucher international."

Im Café spielen die Bands überwiegend ruhige Musik. "Ganz klassisch ist viel aus den Genres Country, Indie und Folk dabei. Ab und zu wird es aber auch poppig im Café", erzählt der Kultus-Leiter und kommt auf eine Band aus Dänemark zu sprechen, die erst diese Woche dort gespielt hat: Line Bøgh. "Die Musiker machen Pop-Musik und sind damit in Dänemark sehr erfolgreich. Ihre Songs werden dort auch im Radio gespielt", sagt Wehlings. Überhaupt kämen viele Musiker aus Skandinavien auf ihn zu. "Viele von ihnen touren gerne durch Deutschland, weil hier die Wege von Stadt zu Stadt deutlich kürzer sind als in ihrer Heimat."

Schon am Donnerstag, 27. Oktober, steht das nächste Konzert auf dem Plan: Dann kommt zum dritten Mal eine Band aus Seattle ins Kultus. Die "Silverhands" um den US-Songwriter Mike McDermott versprechen Countrymusik vom Feinsten. Los geht's um 20 Uhr.

(cka)
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