Grevenbroich Der Flugzeug-Professor taucht gerne ab

Grevenbroich · Günter Schmitz wuchs in Grevenbroich auf. Heute lebt und arbeitet er als Professor an der Fachhochschule Aachen.

Schon als Kind hatte er einen Faible für Technik. Damals baute Günter Schmitz Schaltungen für seine Modell-Eisenbahn und elektronische Würfel mit Zufallsgenerator. Heute ist der Grevenbroichener Professor für Flugzeugelektrik und Mechatronik an der Fachhochschule (FH) in Aachen. "Ich habe mich für solche technischen Basteleien schon immer begeistern können", sagt Schmitz.

Deshalb war für ihn 1975 nach seinem Abitur am damaligen Kreis-Gymnasium Grevenbroich (heute: Erasmus-Gymnasium) auch schnell klar: Er möchte Elektrotechnik studieren, schrieb sich an der RWTH Aachen ein. "Ich dachte damals, dass mir das Studium überhaupt keine Schwierigkeiten bereiten wird und ich die ersten Semester locker meistern werde. Der Zahn wurde mir schnell gezogen", erinnert sich Schmitz. Nach seiner Promotion im Jahr 1985 begann er zunächst bei einem Unternehmen für Kfz-Elektronik, bevor er zehn Jahren später den Ruf der FH Aachen zum Professor folgte: "Mir macht der Job als Professor, mein Wissen verständlich weiterzuvermitteln sowie eigene Forschungen zu betreiben, sehr viel Spaß."

Heute lehrt Schmitz unter anderem "Flugzeugelektrik/-elektronik" im Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik: "In meinen Vorlesungen geht es um Grundlagen der Flugzeugelektronik sowie auch die Elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten — so auch um die Frage, ob Telefonieren mit dem Handy während des Fluges gefährlich ist. Das ist es übrigens nicht."

Auch sein Hobby, das Tauchen, spielt für Schmitz beruflich eine Rolle. In einer Projektarbeit entwickelte er ein Unterwasser-Navigationssystem für Taucher: "Bisher sind Taucher auf den Kompass als technisches Hilfsmittel angewiesen, um ihren Weg zurück zum Schiff zu finden." Die Freude für seinen technischen Beruf gibt er nicht nur an seine Studenten weiter. Sein Sohn Tim (25) promoviert gerade ebenfalls. "Von ihm kann ich auch noch etwas lernen. Er setzt im Bereich Kommunikationstechnik seinen Schwerpunkt", sagt Schmitz.

In seiner Heimatstadt Grevenbroich ist Schmitz immer seltener: "Früher war ich hier noch im Männergesangsverein und in einem Kegelclub. Aber das hat sich auch geändert." Wenn er mal hier ist, um Verwandte zu besuchen, beobachtet er mit Interesse, wie sich die Stadt verändert hat: "Oft sind aber auch noch dieselben Läden da, die ich schon als Kind kannte."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort