Grevenbroich Die "BBQ-Society" grillt auch im Schnee

Grevenbroich · Kälteresistent und kreativ zeigt sich eine Gruppe von Hobby-Grillern aus Grevenbroich und Umgebung. Christian Trapp erklärt, worauf es beim Winter-Barbecue ankommt und welche Fleischsorten am besten zur kalten Jahreszeit passen.

Schnee und Eis halten echte Grillfans nicht davon ab, ein ordentliches Stück Fleisch auf den Rost zu legen. "Ich habe auch schon im tiefen Schnee gegrillt", sagt Christian Trapp. Er grillt aus Leidenschaft - und zwar ganzjährig. "Mindestens einmal pro Woche", sagt der Südstädter, der zur "East-West-BBQ-Society" gehört. Diese Gruppe zählt neun Mitglieder und nimmt regelmäßig an verschiedenen Grill-Wettkämpfen teil. Zu kalt wird ihnen nie. "Aber wir passen uns natürlich der Jahreszeit an. Statt Würstchen und Steaks kommen jetzt Gänsekeulen oder Rehrücken auf den Grill", erzählt er.

Die Grillsaison wie die meisten Menschen irgendwann im Spätsommer zu beenden, kommt für die Hobby-Griller nicht in Frage. "Im Winter ist es ja auch ganz schön. Vor allem am warmen Grill", betont Christian Trapp. Er setzt beim Garen auf Kugelgrills oder auf Smoker. "Beim Grillen kann ich entspannen. Das ist eine gute Abwechslung zum Berufsalltag." Wenn es die Mitglieder der "BBQ-Society" drauf anlegen, können sie bis zu zwölf Stunden am Stück grillen. Das ermöglicht ihnen auch, saisontypische Spezialitäten wie Wild schonend zu garen. "Dafür braucht man nicht gleich einen Smoker. Gut geht das auch mit einem herkömmlichen Kugelgrill, der die Hitze speichert", erzählt der 41-Jährige.

Er empfiehlt für diese Jahreszeit Rehrücken, Spanferkel, Rippchen, Gänsekeulen oder Fasane - sogenannte Langläufer, die schonend gegart werden sollten und entsprechend viel Zeit brauchen. "Wichtig ist, das Fleisch nicht permanent über der Glut zu garen. Die Hitze muss langsam durchziehen", erklärt der Grill-Experte, der mit seiner Mannschaft dieses Jahr an der Deutschen Grillmeisterschaft teilnahm und immerhin auf Platz neun landete. 40 Hobby-Griller waren dort an den Start gegangen. "Wir sind auch schon mal bei regionalen Wettbewerben vertreten. Vergangenes Jahr haben wir zum Beispiel bei der Münsterland-Meisterschaft den ersten Platz gemacht", erzählt Christian Trapp.

Der Zusatz "East-West" stehe bei der "BBQ-Society", zu der auch vier Frauen zählen, für Geschmacksrichtungen aus Ost und West. "Manche unserer Gruppenmitglieder grillen gerne nach asiatischem Stil, andere eher amerikanisch", erzählt der IT-Berater, der über verschiedene Grills verfügt. Er empfiehlt in erster Linie, mit Holzkohle zu grillen. "Wegen der niedrigen Außentemperaturen sollte man jedoch mehr Zeit einplanen und auch mehr Kohle auflegen. Problematisch ist natürlich der kalte Wind. Der kann dafür sorgen, dass bis zu 40 Grad Wärme verloren gehen."

Der Kreativität sind beim Grillen jedenfalls kaum Grenzen gesetzt. "Es kommt immer auf die Garweise an", sagt Trapp. Was seine Nachbarn dazu sagen, dass er auch im Winter im Garten grillt? "Die kennen das schon. Manche von ihnen grillen auch das ganze Jahr über, manchmal essen wir auch gemeinsam." Im Winter nur drinnen zu hocken, sei schließlich langweilig. Was das Grillen - auch wenn es ein Hobby ist - jedoch gerade im Winter erfordert, ist ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung. "Es ist auch hilfreich, mit einem Thermometer zu arbeiten", sagt der Südstädter.

(NGZ)
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