Heike Troles "Die Beste soll für den Wahlkreis 45 ins Rennen gehen"

Grevenbroich · 2017 will die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses für die CDU in den Landtag einziehen. Parteiintern muss sie sich gegen zwei Männer durchsetzen.

 Heike Troles, gelernte Bilanzbuchhalterin, ist seit 2004 Mitglied des Stadtrats. Seither leitet sie die CDU-Fraktionsgeschäftsstelle.

Heike Troles, gelernte Bilanzbuchhalterin, ist seit 2004 Mitglied des Stadtrats. Seither leitet sie die CDU-Fraktionsgeschäftsstelle.

Foto: Lothar Berns

Frau Troles, am 23. Juni werfen Sie in der CDU-Delegiertenversammlung ihren Hut in den Ring: Sie wollen sich gegen André Heryschek aus Dormagen und Michael Willmann aus Rommerskirchen als Landtagskandidatin der Union durchsetzen. Warum sollte im Wahlkreis 45 diesmal unbedingt eine Frau ins Rennen gehen?

Heike Troles Das war mir klar, dass Sie die Frage stellen. Ich muss Sie aber enttäuschen, ich halte es da wie meine Mitstreiter: Die Beste soll für den Wahlkreis 45 ins Rennen gehen. Ich bin sicher, dass ich mit meiner Erfahrung und Tatkraft sehr gute Chancen habe und einiges bewirken kann - für den Wahlkreis und für NRW.

Mit welchen Argumenten wollen Sie bei den Delegierten aus Dormagen und Rommerskirchen punkten?

Troles Punkten will ich nicht nur bei den Delegierten aus Dormagen und Rommerskirchen, punkten will ich auch bei den Grevenbroicher Delegierten und dann hoffentlich, wenn ich aufgestellt werde, beim Wähler im Wahlkreis 45. Mit der Kombination aus Fach-, Handlungs- und Sozialkompetenz basierend auf meinen Erfahrungen aus jahrelanger Berufstätigkeit als Bilanzbuchhalterin im Mittelstand, aus der politischen Tätigkeit seit 14 Jahren und mit dem Beweis, Wahlen gewinnen und Dinge nach vorne bringen zu können.

In Grevenbroich sind Sie Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Welche thematischen Schwerpunkte wollen Sie im Landtag ab 2017 setzen?

TRoles Seit Einstieg in die Politik auf kommunaler Ebene sind Familie, Jugend und Schule meine Themenschwerpunkte. Als Mutter von zwei Söhnen im Alter von zehn und 17 Jahren habe ich einen sehr guten Zugang zu diesen Themenbereichen. Aufgrund des demografischen Wandels, der unter anderem die Themen Altersstruktur, quantitatives Verhältnis von Männer und Frauen und Integration beinhaltet, bekommen diese Themen auch in Zukunft einen besonderen Fokus. Ich möchte hier auch auf Landesebene einen Schwerpunkt setzen. Daneben sind natürlich auch die Themen Wirtschaftskraft, sozialer Ausgleich und innere Sicherheit sowie die weitere und wichtige Umsetzung der Energiewende bei uns und in ganz NRW herausragende Themen, in die ich mich einbringen möchte.

Grevenbroich und die Nachbarkommunen stehen angesichts der Energiewende vor einer enormen Herausforderung. Was muss das Land tun, damit der Strukturwandel gelingt?

Troles Der Strukturwandel kann nur dann gut gelingen, wenn Arbeitsplätze gesichert bleiben, die energiepolitische Wende sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. In gemeinsamen Gesprächen mit den Betroffenen vor Ort müssen Vorschläge erarbeitet und von der Politik Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Standortvorteile zu erhalten beziehungsweise zu schaffen. Betroffene zu Beteiligten machen - das ist die Lösung. Der Strukturwandel in Grevenbroich ist notwendig, aber anstelle von viel Gerede um einen Masterplan muss gehandelt werden. Und dazu muss auch das RWE mit in die Pflicht genommen werden.

Der Amtsinhaber Rainer Thiel von der SPD macht sich vehement für den S-Bahn-Ausbau auch in Grevenbroich stark. Wie stehen Sie zu dieser Forderung?

Troles Das Thema S-Bahn-Ausbau ist seit Jahren ein Thema und wenn wir ehrlich sind, wurde seitens Herrn Thiel viel versprochen, doch es ist noch relativ wenig passiert. Fakt ist, dass eine Verbesserung der Frequenz mit Fokus Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach und somit Flexibilität für den Fahrgast geschaffen werden muss. Es muss eine Lösung erarbeitet werden, die genau diese Verbesserung schafft und gleichzeitig finanzierbar ist. Hierfür gilt es, Mehrheiten zu schaffen. Ein erster Schritt ist, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in 2017 schon eine S-Bahn-ähnliche Verbindung von Grevenbroich nach Düsseldorf vorsieht. Auch Querdenken muss hier erlaubt sein und der zurzeit in Grevenbroich diskutierte Vorschlag bezüglich des kostenlosen Busnahverkehrs könnte meines Erachtens hierbei auch eine Möglichkeit darstellen.

CARSTEN SOMMERFELD STELLTE DIE FRAGEN

(NGZ)
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