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Serie Brandeilig Die drei Chefs von der Feuerwehr

Grevenbroich · Die Hauptamtler Heinz-Dieter Abels, Michael Schroeder und Thomas Uppenkamp leiten die Freiwillige Feuerwehr Jüchen. Die Aufgaben- und Einsatzbelastungen für die Feuerwehrleute steigen stetig, mittelfristig müssen mehr Hauptamtliche her.

 Thomas Uppenkamp, Heinz-Dieter Abels und Michael Schroeder (v.l.) sind die Hauptamtler der Feuerwehr Jüchen. Gemeinsamkeiten hat das Führungstrio mehrere, nicht allerdings bei der Lieblings-Fußballmanschaft.

Thomas Uppenkamp, Heinz-Dieter Abels und Michael Schroeder (v.l.) sind die Hauptamtler der Feuerwehr Jüchen. Gemeinsamkeiten hat das Führungstrio mehrere, nicht allerdings bei der Lieblings-Fußballmanschaft.

Foto: L. Berns

Jüchen Jede Menge Gemeinsamkeiten haben Heinz-Dieter Abels, Michael Schroeder und Thomas Uppenkamp: Die Drei von der Feuerwehr sind nicht nur die einzigen Hauptamtlichen in der Wehr. Sie haben auch ihr Hobby, die Feuerwehr, zum Beruf gemacht. Alle Drei sind neben ihrem Beruf zusätzlich in der Freiwilligen Feuerwehr, alle im Löschzug Gierath. Jeder der hauptamtlichen Feuerwehrmänner hatte zuvor einen anderen Zivilberuf, sah aber, als sich bei der Feuerwehr die Gelegenheit einer festen Anstellung bot, die Möglichkeit, das Hobby zum Beruf zu machen.

"Wir leben die Feuerwehr", sagen Feuerwehrchef Abels, sein Stellvertreter Schroeder und der hauptamtliche Gerätewart Uppenkamp aus voller Überzeugung. Nicht gemeinsam hat das Führungstrio der Feuerwehr Jüchen allerdings die Lieblingsfußballmannschaft: "Bei mir ist es Fortuna Düsseldorf", verrät Uppenkamp unter Buhrufen seiner Kollegen. Denn Abels und Schroeder sind bekennende Fohlen-Fans. Die marginalen Unterschiede sind aber spätestens dann wieder vergessen, wenn Hobbybäcker und -Koch Heinz-Dieter Abels was Leckeres mit in die Wache bringt: Das schmeckt dann wieder allen.

Jung ist das Team der Hauptamtlichen: Der 38 Jahre alte Chef hat 2001 als Gerätewart und 2011 als Leiter der Feuerwehr Jüchen begonnen. Vorher war Abels, der in Gierath-Gubberath aufgewachsen ist, als gelernter Kfz-Techniker bei Mercedes gearbeitet. Den Kfz-Beruf habe er aber eigentlich nur gelernt, um später bei der Feuerwehr "zu landen", sagt Abels. Verbrieft sei übrigens, dass er mit 14 Jahren dem damaligen Feuerwehrchef Ludger Schroeder schon angekündigt habe, ihn eines Tages zu "beerben": "Diese wahre Geschichte erzählen wir uns jedes Mal, wenn wir uns, wie zuletzt auf dem Schützenfest, wiedersehen", berichtet Abels. In seiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr und als Gerätewart habe er dementsprechend schon alle Lehrgänge absolviert, um sich dann, als die Stelle ausgeschrieben wurde, sofort erfolgreich zu bewerben.

Thomas Uppenkamp ist 32 Jahre jung, lebt in Gierath, wo er seit seinem ersten Lebensjahr auch aufgewachsen ist. Seit 15 Jahren ist er in der Freiwilligen Feuerwehr und seit vier Jahren hauptamtlicher Gerätewart. "Ich habe hintereinander zwei Hobbys zum Beruf gemacht", sagt der ehemalige Tischlermeister. Da aber das Handwerk heutzutage keinen goldenen Boden mehr habe, sei er nach den entsprechenden Lehrgängen dann 2012 als Hauptamtlicher zur Feuerwehr gewechselt. "Und das habe ich nicht bereut", sagt Uppenkamp, der für Tausende von Ausrüstungsgegenständen und -gerätschaften ebenso zuständig ist wie für einen Fuhrpark von 21 technisch anspruchsvollen Feuerwehrfahrzeugen.

Der stellvertretende Feuerwehrchef Michael Schroeder ist 50 Jahre alt und entstammt einer alteingesessenen Gierather Familie, teilweise auch mit Feuerwehrtradition. Er war ursprünglich Elektroinstallateur, wechselte 1995 zum Gemeindebauhof. Im Jahr 2000 war er zunächst der erste Hauptamtliche bei der Feuerwehr Jüchen. Seine Aufgabe ist neben allen "Chefsachen" im Vertretungsfall vor allem auch die gesetzlich vorgeschriebene Brandschau bei mittlerweile 300 Objekten im Gemeindegebiet.

Regulärer Dienst, Bereitschaft und Einsätze als Freiwillige in ihrer Freizeit gehen für die Drei von der Feuerwehr oft nahtlos ineinander über. Obwohl sie voll motiviert seien und auch keinen anderen Beruf wählen würden, nehme die Belastung aber merklich zu: "Wir haben mittlerweile 245 Einsätze in diesem Jahr, im gesamten vorigen Jahr waren es 200", gibt Abels zu bedenken. Da nicht nur die Einsätze als solche, sondern auch die oft stundenlange Nacharbeit hinzukomme, stoße die Feuerwehr an ihre Leistungsgrenzen.

Deshalb verdeutlicht Abels: "Wenn im nächsten Jahr der Brandschutzbedarfsplan fortgeschrieben wird, muss auch der hauptamtliche Stellenansatz neu beleuchtet werden. Angesichts unserer Aufgabenvielfalt und des hohen Einsatzaufkommens werden wir mittelfristig weitere hauptamtliche Stellen schaffen müssen", appelliert er an Politik und Verwaltung.

(NGZ)
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