Grevenbroich Die ersten Tierkinder im Bend

Grevenbroich · Vier kleine Kamerunschafe sind bereits geboren und eröffnen den diesjährigen Nachwuchs-Reigen im Grevenbroicher Wildfreigehege. In den nächsten Wochen sollen auch kleine Moorschnucken das Licht der Welt erblicken.

 Die Lämmer der Kamerunschafe sind jetzt etwa anderthalb bis zwei Wochen alt. Schon kurz nach der Geburt sind sie auf den Beinen. Das regnerische wetter macht den Tieren nichts aus.

Die Lämmer der Kamerunschafe sind jetzt etwa anderthalb bis zwei Wochen alt. Schon kurz nach der Geburt sind sie auf den Beinen. Das regnerische wetter macht den Tieren nichts aus.

Foto: Berns

Auch wenn es in diesen Tagen manchmal etwas ungemütlich draußen ist, lohnt sich ein Spaziergang im Bend. Dort ist der erste Naschwuchs angekommen: Vier kleine Lämmer tummeln sich schon zwischen den Kamerun-Schafen, wie Stadtförster Frank Wadenpohl berichtet. "Die sind immer früh im Jahr unterwegs, das sind die Ersten, die kommen", weiß er aus Erfahrung. Ob die Zahl der Lämmer noch steigt, ist nicht ganz sicher, aber "so wie es aussieht, sind die anderen Schafe nicht trächtig", sagt Wadenpohl. Hilfe bei der Geburt brauchen die Schafe nicht: "Das auf die Welt bringen, klappt super, da haben wir noch nicht helfen müssen." Oft suchten die Tiere von sich aus die Ställe auf, wenn es soweit sei, Geburten auf offener Wiese seien seltener. "Wir merken schnell, ob alles in Ordnung ist", sagt Wadenpohl, "wir kontrollieren ja jeden Tag vor Ort." So sei sichergestellt, dass bei den Tieren mögliche gesundheitliche Probleme sofort entdeckt würden. Oft sei es so, dass beim morgendlichen Besuch bei den Kamerun-Schafen plötzlich ein Lamm dazugekommen sei. Die kleinen Schafe seien direkt auf den Beinen. Ein Problem gebe es allenfalls, wenn das Muttertier nicht ausreichend Milch habe. Dann werde im Stall zugefüttert. Die teilweise noch kühle Witterung spiele hingegen keine Rolle: "Das sind Tiere, die sämtliche Witterungsumstände gewohnt sind", weiß Wadenpohl.

Besucher des Bend müssen wegen der Jungtiere keine über das Normalmaß hinausgehende besondere Vorsicht walten lassen: "Die Tiere sind den Kontakt mit den Besuchern gewohnt, die stört das gar nicht. Da sind die ganz schmerzfrei", erklärt der Förster. Allzu nahe kämen die Spaziergänger dem abgetrennten Areal ohnehin nicht, sagt Wadenpohl.

Als nächstes sollten die Mufflon-Schafe und die Moorschnucken Nachwuchs bekommen: "In den nächsten drei bis vier Wochen dürfte es soweit sein", vermutet der Förster. Wenn es im Frühjahr auf Ostern zugehe, seien die Moorschnucken die ominösen Osterlämmer, von denen oft die Rede sei. Danach gibt es eine etwas längere Pause: "Die Hirsche bekommen ihren Nachwuchs erst im Mai oder Juni", erklärt der Förster. Wenn es so richtig grün draußen sei, tollten die Hirschkälber herum.

In den nächsten Wochen sei im Bend auch noch viel zu tun, um alles fit zu machen für den Frühling, berichtet Wadenpohl. Über den Winter haben viele Ehrenamtler bei Baumpflanzungen mitgeholfen. Mittlerweile habe sich eine etwa zehnköpfige Gruppe herauskristallisiert, die regelmäßig am Forthof zusammenkomme und verschiedene Arbeiten übernehme. "Die Truppe hält gut zusammen", freut sich der Stadtförster. Auch das Gemeinschaftsgefühl komme nicht zu kurz. Das ehrenamtliche Engagement sei "eine gute Sache", auch gebe es schon positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass es im Wildgehege gut aussehe.

Nach den Karnevalstagen sollen nun unter anderem noch neue Lehrtafeln aufgestellt werden. "Wir sind dabei, einen Kinderlehrpfad zu installieren", erklärt Wadenpohl. Damit sollen den Kindern Einzelheiten über den Wald und die Tiere nähergebracht werden. Außerdem soll es zusätzlich zu den neuen Bänken auch noch einige neue Tische geben, die noch aufgestellt beziehungsweise in Beton gegossen werden. Darüber hinaus sei geplant, noch einige Spielgeräte neu zu streichen, berichtet Wadenpohl.

(NGZ)
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