Grevenbroich Die Innenstadt wird zum großen Flohmarkt

Grevenbroich · Mehr als 100 private Aussteller boten gestern in der City gebrauchte Waren an. Mit dabei: Experte Detlev Kümmel von "Bares für Rares".

Eigentlich hatte Detlev Kümmel nicht geplant, in Grevenbroich Expertisen zu geben. Doch sein Wissen war gestern Mittag beim City-Trödel stark gefragt: Der Autogrammtisch des fernsehbekannten Kunst- und Antiquitätenexperten wurde gewissermaßen zum Expertentisch - so, wie es Trödelfreunde aus der beliebten ZDF-Sendung "Bares für Rares" kennen, die deutschlandweit einen Trödel-Hype ausgelöst hat.

Das kann Kümmel nur bestätigen: "Jetzt interessieren sich viele wieder für die Dinge, die sie zu Hause haben." Der Lüdenscheider vertrat gestern den Kult-Händler Walter Lehnertz, der vielen aus derselben Trödel-Show als "80-Euro-Waldi" bekannt ist, und nahm sich für seine Fans gut eine Stunde Zeit, beantwortete Fragen rund um die Sendung sowie zu Antiquitäten und schrieb fleißig Autogramme. "Waldi musste uns leider kurzfristig absagen", sagte Markt-Organisator Robert Jordan vom Grevenbroicher Stadtmarketing. Die Fans von "Bares für Rares" freuten sich über den Besuch des Experten, tatsächlich kamen einige zur Autogrammstunde, die Kümmel bei seiner Arbeit schon einmal kennengelernt hat.

 Voll war's in der Innenstadt: Viele Besucher gingen auf Schnäppchenjagd.

Voll war's in der Innenstadt: Viele Besucher gingen auf Schnäppchenjagd.

Foto: Tinter Anja

Gleich gegenüber des TV-Experten hatte Reinhard Klein aus Leverkusen seinen Stand aufgebaut. Er war durch Gerd Busch, der Robert Jordan ehrenamtlich bei der Markt-Organisation unterstützt, auf den City-Trödel in Grevenbroich aufmerksam geworden und bot als einer von rund 100 privaten Ausstellern ausschließlich gebrauchte Waren an. "Der Markt gefällt mir, hier ist es nicht so eng und nicht so voll wie auf anderen", sagte Klein, der als leidenschaftlicher Trödler gerne "Bares für Rares" schaut. "Da sehe ich ab und an Dinge, die ich auch schon mal verkauft habe."

Diesmal hatte der 66-Jährige unter anderem eine Kaffeekanne aus Zinn im Angebot, die aus der Zeit um 1900 stammen soll - ein klassisches Beispiel für "echten Trödel". Zum Trödel gehöre laut Klein auch das Feilschen um den Preis. "Da kommt man nicht drumherum. Es macht aber auch großen Spaß."

Die meisten privaten Verkäufer boten wie Svetlana Kees aus Grevenbroich Kleidung, Bücher und Spielzeug an. An ihrem Stand gab es aber auch ein paar alte Schätzchen zu sehen - darunter ein weißes Bakelit-Telefon mit Wählscheibe und eine alte Videokamera. "Ich bin zum ersten Mal auf einem Trödelmarkt und erstaunt, wie viel beim City-Trödel los ist", sagte die 40-Jährige, für die sich der Aufbau des Stands gelohnt hat: "Die ersten Sachen habe ich schon morgens verkauft."

(cka)
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