Grevenbroich Die Männer-WGs im Kloster Langwaden sind weiter gesichert

Grevenbroich · Das Kloster Langwaden hat einen Vertrag mit dem Kreis zur weiteren Finanzierung ihrer Männereinrichtungen geschlossen.

29 Männer leben in der Senioren-Wohngemeinschaft St. Andreas im Kloster Langwaden. Alle haben eines gemeinsam: Das Leben hat es nicht immer gut mit ihnen gemeint. Sie werden deshalb auch sozialpädagogisch und natürlich seelsorgerisch betreut. Das erfordert Fachpersonal und eine Pflege-Infrastruktur, die finanziert werden muss. Der Rhein-Kreis Neuss hat jetzt mit dem Zisterzienser-Kloster Langwaden eine neue Rahmenvereinbarung für die Seniorengemeinschaft St. Andreas unterzeichnet. Dadurch können die Finanzierung des Aufenthalts der Bewohner durch die verschiedenen Sozialhilfeträger und die qualitativen Anforderungen weiterhin gewährleistet werden, meldet die Kreisverwaltung jetzt. Der neue Vertrag sei notwendig geworden, weil durch die Pflegereform das alte System der Pflegestufen weggefallen ist, auf denen die bisherige Vereinbarung basierte.

Für Jutta Piehler, die Leiterin der Senioren-Wohngemeinschaft St. Andreas, sind die neuen Pflegegrade, die die vormaligen Pflegestufen ersetzen, weniger ausschlaggebend für einen neuen Rahmenvertrag. Denn die 29 Bewohner zwischen 50 Jahren bis über 80 passten nicht in die üblichen Kriterien für Pflegeeinrichtungen. Für sie sei wichtig, dass durch den neuen Vertrag die Tagessätze für die Bewohner geregelt seien, um so deren individuellem Förder- und Pflegebedarf gerecht werden zu können.

"Wir sind eine ganz besondere Einrichtung, so etwas wie uns gibt es sonst nicht. Deshalb haben wir auch viele Anfragen, aber keine freien Plätze", sagt Piehler, die seit 1999 die Einrichtung leitet. Sie freut sich allerdings, dass der neue Rahmenvertrag nun wieder mehr Planungssicherheit gibt. Unterzeichnet wurde er von Kreisdirektor Dirk Brügge, Kloster-Geschäftsführer Alois Seimetz und Heimleiterin Jutta Piehler. Mit dabei waren auch Marcus Mertens vom Kreissozialamt und Sven Schröter vom Sozialdienst. Der Vertrag bezieht auch die benachbarte Wohngemeinschaft St. Bernhard mit ein, die alleinstehende Männer in schwierigen Lebenslagen ab dem 25. Lebensjahr aufnimmt. Einige Bewohner der Seniorengemeinschaft St. Andreas haben zuvor bereits in der Gemeinschaft der Jüngeren gelebt. Sie haben harte Schicksalsschläge, etwa den Verlust ihrer beruflichen und familiären Existenzen erfahren. Im Kloster Langwaden können sie zur Ruhe kommen und sich neu orientieren, wobei sie profesionelle Hilfen erhalten. Aus den beiden Wohngemeinschaften ist das Langwadener "Netzwerk Mensch" entstanden. In der Senioren-WG hat jeder sein eigenes Zimmer. Die Außenanlagen des Klosters Langwaden nutzt die Senioren-WG nicht nur für Spaziergänge, einige Herren haben auch einen kleinen Gemüsegarten angelegt.

Jutta Piehler und ihrem Team sind ein ausgewogenes Verhältnis von Selbstständigkeit und Betreuungsangeboten wichtig für die Männer-WG. So werden die Herren zwar vom Klosterbetrieb mitversorgt, sie können aber mithelfen, was einige von ihnen auch tun. Neben Ausflügen, Einkaufsfahrten, Museums- oder Zoobesuchen gibt es für die Männer-WG auch Kegel-oder Bocciasport, Garten- und Kochgruppen.

(NGZ)
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