Grevenbroich Die Meisterschaft der fliegenden Hunde

Grevenbroich · Sandra und und Frank Funke aus Wevelinghoven organisieren ein besonderes Turnier - die Deutsche Meisterschaft im Hunde-Frisbee.

 Spektakulär sieht es oft aus, wenn Patches etwa auf die Schultern von Sandra Funke springt und Richtung Wurfscheibe "abhebt" (oben).

Spektakulär sieht es oft aus, wenn Patches etwa auf die Schultern von Sandra Funke springt und Richtung Wurfscheibe "abhebt" (oben).

Foto: privat

Aufmerksam beobachtet Patches ihr Frauchen. Kaum fliegt die lila-farbene Scheibe los, jagt der Australien Cattle Dog dem Flugobjekt hinterher, fängt es gekonnt in der Luft auf und bringt es Sandra Funke. "Das ist etwas ganz anderes als monotones Ball-Bringen. Es gibt mehr als 100 unterschiedliche Würfe", betont die 40 Jahre alte Wevelinghovenerin. Dog-Frisbee (Hunde-Frisbee) heißt die ungewöhnliche, aus Amerika stammende Sportart. Am Wochenende, 16. und 17. August, können sich die Besucher auf der Sportanlage an der Hackhauser Straße in Hackenbroich ein Bild davon machen - bei der "Disc Dog Challenge Germany" und den zweiten Deutschen Meisterschaften.

Sandra Funke und ihr Mann Frank, die mit ihren Tieren schon viele Preise erreicht haben, riefen die Turnierreihe ins Leben und organisieren das Event. Über 200 Teams - je ein Vier- und ein Zweibeiner - sind gemeldet. Auch Teams aus den Niederlanden, aus Belgien, Polen, Tschechien, Spanien und der Schweiz gehen an den Start.

Die Begeisterung fürs Hunde-Frisbee begann bei den Funkes vor rund acht Jahren mit einer Nylon-Scheibe, die als Werbeartikel einer Hundefutter-Packung beilag. "Wir warfen sie, und Baffy fing sie ohne Probleme im Flug auf. Dann erfuhren wir, dass es dazu eine Sportart gibt", erzählt Sandra Funke. Die gebürtige Grevenbroicherin ist mit Hunden aufgewachsen.

Zwei bis drei Mal in der Woche trainiert sie mit ihrer Hündin die unterschiedlichen Würfe mit den speziellen weichen Kunststoff- Scheiben. Spektakulär sieht es beispielsweise aus, wenn Patches auf ihre Schultern springt und dann "abhebt", um die Scheiben hoch in der Luft zu schnappen. In der Freestyle-Disziplin wird eine individuelle Kür mit zehn Frisbeescheiben zu Musik geboten. In der Disziplin "Toss & Fetch" gilt es, in 90 Sekunden möglichst viele Punkte für die vom Hund gefangenen Scheiben zu erreichen. Immer unter einer Bedingung: Die bis zu 40 Meter weit geworfenen Scheiben dürfen den Boden nicht berühren.

Grevenbroich: Die Meisterschaft der fliegenden Hunde
Foto: nn

Erfolg haben die Funkes reichlich: Frank und Baffy waren 2012 Europameister in zwei Disziplinen. Tochter Alina (11) und Spike wurden 2012 Junioren-Europameister, Sandra und Patches 2013 bei der Hunde-Frisbee-EM Dritte. "Dog-Frisbee ist ein schöner Sport, bei dem Mensch und Hund eng zusammenarbeiten, ein eingespieltes Team sein müssen", erzählt Sandra Funke, die beruflich als Praxismanagerin Zahnarztpraxen berät.

Wichtig dabei: Die Kommunikation ohne Worte zwischen Mensch und Vierbeiner. "Der Hund muss den Menschen und die Scheibe sozusagen lesen", schildert Sandra Funke. Er orientiere sich unter anderem an der Haltung der Schulterpartie: "Dog-Frisbee fordert den Hund körperlich und geistig."

Vor einigen Jahren riefen die Funkes das erste Turnier ins Leben, "um die Sportart auch in Deutschland bekannter zu machen", wie die 40-Jährige erzählt. "Dog-Frisbee findet immer mehr Anhänger." Zum Turnier-Finale im vergangenen Jahr kamen rund 2000 Besucher.

(NGZ)
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