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Serie Brandeilig Die Rettungssanitäter von der Feuerwehr

Jüchen · In jeder Einheit der Feuerwehr Jüchen gibt es ausgebildete Retter. Ihr Wissen war schon oft gefragt, denn manchmal ist die Feuerwehr schneller da als der Rettungsdienst. Im Notfall dürfen die "First Responder" auch Medikamente verabreichen.

 Die Unterbrandmeister Christian Schröders (l.) und Nils Asbach vom Löschzug Gierath zählen zu den Feuerwehrleuten, die eine Rettungsdienst-Ausbildung absolviert haben. Sie wissen genau, was sich in dem roten Rucksack befindet.

Die Unterbrandmeister Christian Schröders (l.) und Nils Asbach vom Löschzug Gierath zählen zu den Feuerwehrleuten, die eine Rettungsdienst-Ausbildung absolviert haben. Sie wissen genau, was sich in dem roten Rucksack befindet.

Foto: lber

Feuerwehrleute löschen nicht nur Brände. Sie retten auch Menschenleben - im Ernstfall sogar mit eigenen Sanitätern. Was viele nicht wissen: In allen fünf Einheiten der Gemeindefeuerwehr gibt es durch Zufall Feuerwehrleute, die auch ausgebildete Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten sind. Und: Alle Fahrzeuge sind mit umfangreich bestückten Erste-Hilfe-Rucksäcken ausgestattet.

Wie der Jüchener Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels erklärt, ist die Geschichte der sogenannten First Responder nach einem Unglück in Meerbusch "historisch gewachsen": Vor fast genau drei Jahren hatte der Tod eines Löschzugführers, der zuvor auf dem Weg zu einem Routineeinsatz zusammengebrochen war, die Feuerwehrleute im gesamten Rhein-Kreis geschockt.

Die Feuerwehr Jüchen hat daraufhin ihre Notfall-Rucksäcke in den Fahrzeugen, die als erstes zu einem Einsatz ausrücken, zusätzlich mit kleinen Defibrillatoren ausgestattet, um Menschen schnell wiederbeleben zu können. Zunächst hat die Feuerwehr das Notfall-Equipment vor allem zum Schutz der eigenen Kräfte angeschafft. "Es kann immer vorkommen, dass jemand plötzlich zusammenbricht", sagt Abels und nennt als Szenario die anstrengende Beseitigung einer langen Ölspur - ein Einsatz, der auch im Hochsommer kommen kann.

Bisher hat in Jüchen noch kein Feuerwehrmann bei einem seiner Kameraden akut Erste Hilfe leisten müssen - "zum Glück", sagt Christian Schröders. Er zählt zu den 25 der insgesamt 177 Feuerwehrleute in der Gemeinde Jüchen, die rettungsdienstlich ausgebildet sind und im Notfall sogar Medikamente verabreichen dürfen.

Inzwischen hat sich das Equipment der Feuerwehrleute schon mehrfach bei Einsätzen bewährt. Was ursprünglich für den Schutz der eigenen Kräfte gedacht war, kommt jetzt durchschnittlich fünfmal pro Jahr bei anderen Menschen zum Einsatz. "Es gibt Einsätze, bei denen kein Rettungsdienst aus der Nähe verfügbar ist. Manchmal sind wir als Feuerwehrleute auch einfach schneller am Einsatzort", sagt Christian Schröders, der hauptamtlich als Rettungssanitäter beim Malteser-Hilfsdienst in Jüchen arbeitet und neben seiner Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr entsprechend dazu ausgebildet worden ist, Menschen in lebensbedrohlichen Situationen medizinisch zu helfen.

Gleiches gilt für Nils Asbach: Der Rettungsassistent ist ebenfalls bei den Maltesern beschäftigt. Er hat genau wie sein Kollege Christian Schröders in den vergangenen Jahren schon mehrfach zur Notfall-Ausrüstung greifen müssen; zuletzt etwa bei einem Einsatz an einer Autobahnbaustelle, wo ein Arbeiter zusammengebrochen war. Ein weiterer Fall: eine kollabierte Person in Gierath, der weder der Rettungsdienst aus Jüchen noch der Rettungsdienst aus Grevenbroich zur Hilfe eilen konnte. Schließlich leitete die Feuerwehr erste Reanimationsmaßnahmen ein.

Unabhängig davon, ob die Wiederbelebung erfolgreich verläuft oder nicht: Die Feuerwehr ist mit ihren First Respondern gut aufgestellt. "Zu den Medikamenten, die wir im Ernstfall verabreichen dürfen, zählt zum Beispiel ,Nitrospray', das gefäßerweiternd und damit blutdrucksenkend wirkt", erzählt Christian Schröders. Weiter gehöre auch ein Medikament dazu, das bei Asthma-Anfällen helfen soll.

(cka)
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