Grevenbroich Die verrückte Statistik zur WM: Telefon, Pizza, Bier und Klospülung

Grevenbroich · Dirk Krämer muss gar nicht fernsehen, um zu wissen, wann bei den Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft Halbzeitpause ist. Das liegt an seinem Job: Beim Gas- und Wasserwerk Grevenbroich (GWG) ist Krämer "Netzmeister Gas und Wasser", und er muss nur auf die Statistik schauen.

Grevenbroich: Die verrückte Statistik zur WM: Telefon, Pizza, Bier und Klospülung
Foto: dieter staniek

Denn statistisch schlägt sich die WM-Begeisterung der Grevenbroicher in vielen Bereichen nieder, teilweise ziemlich kurios. Zum Beispiel beim Wasserverbrauch. Er steigt in Grevenbroich während der Halbzeitpausen im Vergleich zu spielfreien Tagen auf das Dreifache an. In dieser Woche konnte Dirk Krämer dies gleich zweimal um 22.45 Uhr beobachten - an den beiden Halbfinaltagen. Das ganze Geheimnis: Halbzeitpause ist Pinkelpause. Und bei den WM-Spielen sitzt fast die ganze Stadt einmütig vor dem Fernseher und fiebert mit. Austreten um 22.45 Uhr, und das ist noch nicht alles.

Während Whatsapp und SMS das gesamte Spiel über wie wild verschickt werden, bimmelt in den Pausen auch häufiger das Telefon - vor allem in den Pizzerien. Wer dort bei WM-Spielen anruft, muss sich allerdings gedulden. Denn wenn einer während der Spiele viel zu tun hat, dann sind es die Pizzabäcker und Boten.

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Murat Akcakaya, Inhaber der Pizzeria "La Stella", holt daher an Spieltagen extra einen zusätzlichen Pizzabäcker als Verstärkung dazu, gearbeitet wird in Vollbesetzung. "Unser Umsatz zieht an WM-Spieltagen um 40 bis 50 Prozent an", sagt Akcakaya. Vier Zeitpunkte gebe es, an denen besonders viel bestellt wird: kurz vor und kurz nach dem Spiel, in der Halbzeit - und unmittelbar nach deutschen Toren. "Da kommt dann immer eine Bestellungswelle", sagt Akcakaya.

Tore machen also offenbar nicht nur hungrig auf Erfolg, sondern auch auf Pizza. Das bestätigt auch Osman Deniz, Inhaber der Pizzeria "Etna": "Für den Umsatz ist eine Weltmeisterschaft richtig gut." Das gilt auch in Getränkemarkten.

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Dort wird unmittelbar vor und an den Spieltagen selbst deutlich mehr Bier verkauft. "Vor allem Fassbier und Zapfanlagen zur Leihe sind gefragt", sagt ein Mitarbeiter des "Trinkgut"-Marktes "Am Hammerwerk". Fürs Finale seien die Zapfanlagen dort schon längst vergeben. Die Bier-Hitliste der Grevenbroicher: Pils, gefolgt von Kölsch und Alt. Und Bier treibt bekanntlich - unter anderem den Wasserverbrauch für die Klospülung in den Halbzeitpausen nach oben.

(NGZ)
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