Grevenbroich Diedrich-Uhlhorn-Realschule aktiv gegen Ausgrenzung und Rassismus

Grevenbroich · Die Auszeichnung ist Mahnung und Verpflichtung zugleich: Seit gestern ist die Diedrich-Uhlhorn-Realschule eine "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Damit "verpflichten sich die Schüler, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen", machte Goran Sucec vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Kreises deutlich, der bei einem von den Schülern gestalteten Festakt in der Aula die Urkunde überreichte. Pate für das Schulprojekt ist Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD). "Für Toleranz und gegen Ausgrenzung einzutreten, erfordert Mut und Courage. Das ist nichts für Weicheier", betonte Thiel. "Ihr habt verstanden, um was es geht." Vizebürgermeister Bertram Graf von Nesselrode mahnte zur Umsicht: "Nicht jeder, der als erster in sozialen Medien seine Meinung verbreitet, hat damit Recht."

 Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule ist seit gestern eine "Schule ohne Rassismus". Als Pate für das Projekt wurde Rainer Thiel (Mitte) gewonnen.

Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule ist seit gestern eine "Schule ohne Rassismus". Als Pate für das Projekt wurde Rainer Thiel (Mitte) gewonnen.

Foto: L. Berns

Beim Festakt zeigten etliche Jungen und Mädchen, dass "Schule ohne Rassismus" an der Realschule bereits gelebt wird. Schüler hatten Kurzfilme, Fotostorys, Collagen und ein Musiktheaterstück zum Thema erstellt. Zehntklässler hatten Kunstwerke zur Flucht übers Meer gefertigt - Riesenwellen schwappen über schutzlose Mini-Boote. "Wir gedenken der Flüchtlinge, die im Mittelmeer umgekommen sind", steht daran geschrieben. Goran Sucec will den Blick aber nicht nur auf die großen Themen, sondern auch auf die kleinen Dinge lenken. Etwa auf Bemerkungen über jemanden, weil "der andere Schuhe oder eine andere Jacke trägt" - oder auf Ausrufe wie ",Du bist wohl behindert'. Auch hier geht es um die Abwertung von Menschen", betonte Sucec.

Der Anstoß, sich bei dem bundesweiten Projekt des Vereins "Aktion Courage" zu bewerben, war von Lehrerin Anjela Dinghra und dem Sozialwissenschaften-Kursus der neunten Stufe ausgegangen. Einbezogen werden aber, wie Lehrerin Angelika Kaufhold erklärt, alle Stufen. "Das Thema Ausgrenzung und Rassimus wird in Politik, Geschichte und anderen Fächern behandelt, es ist aber auch sonst bei uns gelebter Alltag", sagte Schulleiterin Anita Piel. Etwa bei den Seiteneinsteigerklassen mit Flüchtlingskindern an der Realschule. "Die Schüler werden schnell integriert", erklärt eine Schülerin nach dem Festakt. Am Montag erhält auch die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule den Titel "Schule ohne Rassismus".

(NGZ)
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