Grevenbroich Discjockeys spielen Klammerblues wie früher

Grevenbroich · Zwei Mal im Jahr tanzen die Grevenbroicher zu alten Hits im Jugendtreff "G.O.T." – für den Sound sorgen DJ Stefan Plag und sein Team.

 Stefan Plag gehört zum DJ-Team, das die Oldie-Disco im Südstadt-Jugendtreff "Ganz Offene Tür" (G.O.T.) organisiert.

Stefan Plag gehört zum DJ-Team, das die Oldie-Disco im Südstadt-Jugendtreff "Ganz Offene Tür" (G.O.T.) organisiert.

Foto: M. Reuter

Zwei Mal im Jahr tanzen die Grevenbroicher zu alten Hits im Jugendtreff "G.O.T." — für den Sound sorgen DJ Stefan Plag und sein Team.

Irgendwann werden Stefan Plag und seine Mitstreiter den Schalter wieder umlegen. "Noch spielen wir keine Musik aus den 2000er Jahren", sagt der 51-Jährige. "Aber die 90er haben wir mit im Programm." Und das bedeutet: Die 90er sind — zumindest musikalisch — schon Nostalgie.

Seit zehn Jahren organisieren Stefan Plag und sein DJ-Team die "Oldie Disco" im Jugendtreff "Ganz Offene Tür" (G.O.T.) in der Südstadt. Zweimal im Jahr bitten sie dort zur musikalischen Zeitreise — das nächste Mal am Samstag, 29. März, ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, doch was an der Theke erwirtschaftet wird, kommt dem Jugendtreff unter der Leitung von Christoph Bongers zugute. "Wir wollen die Arbeit dort unterstützen", sagt Stefan Plag.

Für die Gäste — im Schnitt kommen 250 Besucher zur "Oldie-Disco" — lädt der Sound, den die DJs auflegen, zu einem Trip in die Jugend. Rock'n'Roll, Beat, Disco, Hardrock. Da wird getanzt, gefeiert, zwischendurch tanzen Paare noch mal Klammerblues wie einst im Jugendherbergskeller. Für solche Abende gibt es im Englischen einen schönen Satz: "We take a trip down memory lane", man wandelt gemeinsam die Straße der Erinnerungen entlang. Und dabei kippt der BAP-Klassiker "Verdamp lang her" irgendwann in Alphavilles "Forever Young", während beim DJ schon jemand steht, der sich ein schönes Rock-Brett aus den 70ern wünscht. Von Led Zeppelin. Aerosmith. Oder AC/DC. "Bei solchen Songs gibt es für viele dann kein Halten mehr", sagt Stefan Plag.

Mit der Tradition der "Oldie-Disco" hat das DJ-Team auch an die eigene Jugend angeknüpft. Schon in den 70ern legten Stefan Plag, Willibert Weihrauch, Karl-Heinz Bolz, Peter Gehrke und Roger März im Jugendheim in der Südstadt auf. "Im alten Jugendheim. So wie heute war das damals ja noch nicht", fügt Stefan Plag hinzu.

Den Kontakt haben die DJs von einst nie verloren. "Daher war es vielleicht unausweichlich, dass irgendwann einer sagt: ,Wir machen das noch einmal'", meint Plag. Vor 14 Jahren war es soweit — und dass aus der lockeren Idee von einst einmal eine so lange Reihe werden würde, war rasch absehbar. Denn die Besucher rannten den Oldie-DJs die Bude ein. "Es war von Anfang an voll, und es war von Anfang an schön", betont Plag.

Einige aus dem DJ-Team von einst treten inzwischen ein wenig kürzer. "Dafür sind ein paar jüngere Leute nachgerückt", erklärt Stefan Plag. Peter Beielstein, Dirk Friedrich und Herbert Bollig sind zum Beispiel inzwischen mit dabei. "Das ist auch gut so, weil wir ja Leute brauchen, die die Oldie-Disco eines Tages weiterführen." Zwar wollen die "Gründungsväter" so lange wie möglich hinter dem Plattenteller stehen und dafür sorgen, dass die Besucher viel Freude haben. "Aber ewig werden wir das nicht machen können. Es bedarf viel Vorbereitung, und die Abende können sehr lang werden."

Noch endet die Oldie-Zeit dabei zur Jahrtausendwende. "Aber in nicht ferner Zukunft werden die Songs aus den 2000ern auch schon Oldies sein", meint Stefan Plag.

(NGZ)
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