Die für das Einkaufszentrum Zur Wassermühle in Gindorf geplanten Geschäftserweiterungen Bei "Kik" und "Netto" können vorerst nicht verwirklicht werden. Mit Gegenstimmen aus der UWG/ABG- sowie der FDP-Fraktion folgte der Stadtrat nach Diskussion dem Verwaltungsvorschlag, zunächst einen Bebauungsplan aufzustellen. Dabei soll geprüft werden, ob und in welchem Umfang eine Erweiterung der Verkaufsflächen möglich ist. Zudem beschlossen die Politiker eine Veränderungssperre für das Areal. Im Rathaus liegen zwei Bauvoranfragen für die Erweiterung vo Kik um den früheren Schleckermarkt sowie für die Vergrößerung der Verkaufsfläche im Netto-Markt um 200 auf 860 Quadratmeter vor.

Ein Problem: Landes- und Regionalplanung sowie das Standortkonzept der Stadt schränken zentrenrelevante Sortimenten außerhalb der City ein. Laut Stadtverwaltung sind etwa "fast 100 Prozent der im Kik verkauften Sortimente zentrenrelevant" - ebenso betreffe dies Teile des Netto-Sortiments. Gegen die Ratsentscheidung votierte die UWG/ABG-Fraktion. "Wir sind daran interessiert, dass gut laufende Betriebe sich weiterentwickeln können", sagte Fraktionschef Carl Windler. Zudem werde durch das in Gustorf geplante Neubaugebiet Gustav-Mahler-Straße der Bedarf an Verkaufsflächen steigen. Und die Diskussion "um die Apotheke am Hammerwerk hat doch gezeigt, dass Ausnahmen vo den Vorgaben des Einzelhandelsstandortkonzeptes möglich sind". Auch die FDP stimmte gegen den Verwaltungsvorschlag. "Wir haben die Möglichkeit, einen Leerstand zu beseitigen", sagte FDP-Ratsherr Peter Cremerius. CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser erklärte dagegen, statt "eines voreiligen Vorgehens" solle erst eine "geregelte Bauleitplanung" erfolgen. Auch die SPD sprach sich für die Aufstellung des Bebauungsplans aus. Zudem liege, wie Fraktionschef Horst Gerbrand erklärte, von der Industrie- und Handelskammer eine negative Stellungnahme zur Erweiterung des Netto-Marktes vor.