Grevenbroich Drei Künstler stellen ihre Arbeiten in der Versandhalle aus

Grevenbroich · Die Rollen bei der aktuellen Ausstellung in der Versandhalle auf der Stadtparkinsel sind klar verteilt: Janne Gronen ist mit Malerei vertreten, Manfred Mangold mit Steinskulpturen und alle anderen Exponate, darunter eine ebenso aufwendige wie raumgreifende Installation kommen von Setsuko Fukushima. Warum die Ausstellung "Überschneidungen" heißt, ist allerdings weit weniger offenkundig.

 Die Künstler Janne Gronen, Manfred Mangold und Setsuka Fukushima (v.l.) stellen ihre Arbeiten unter dem Titel "Überschneidungen" aus.

Die Künstler Janne Gronen, Manfred Mangold und Setsuka Fukushima (v.l.) stellen ihre Arbeiten unter dem Titel "Überschneidungen" aus.

Foto: Lothar Berns

Janne Gronen aus Grevenbroich präsentiert Arbeiten, wie man sie von ihr nicht zuletzt auch als Mitglied der Produzentengalerie Judith Dielämmer kennt. Bei den Großformaten überwiegt die Farbe Rot. Der Betrachter sollte nicht nach Gegenständlichem Ausschau halten, sondern erkennen, wie gut es der Künstlerin gelungen ist, Kräfte und Energien sichtbar zu machen.

Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack wies in seiner Einführungsrede auf "Brüchiges, Berstendes und Fließendes" hin, darauf, dass Kräfte und Energien gegeneinander kämpfen, aber auch miteinander verschmelzen. Bei den neun kleinformatigen Bildern dominiert die Farbe Grün - eine Farbe, die zur Jahreszeit passt.

Bei Setsuko Fukushima - sie hatte in Tokio studiert und lebt in Meerbusch-Büderich - geht es unter anderem auch um Wachstum, wie man es vor allem im Frühling in besonderem Maße erlebt. Aus einem Baumstumpf wachsen weiße, gut vier Meter lange weiße Bänder aus Papier, die an der gegenüberliegenden Wand befestigt wurden - ein seltsames Gewächs mit einer Botschaft: Bedruckt sind die Bänder mit Texten von Kurd Laßwitz.

Einige kleine Objekte wirken wie Samenkörner, aus denen etwas herauswächst. Außerdem stellt die japanische Künstlerin Buchobjekte aus, durch kleine Fenster gewährt sie dem Betrachter Einblicke. Es wächst aber auch etwas organisch Anmutendes aus diesen Objekten heraus, die in seinem Kopf Geschichten erzeugen sollen.

Manfred Mangold aus Korschenbroich-Herrenshoff zeigt Steinskulpturen mit künstlerischem und kunsthandwerklichen Anspruch. Die Stelenform steht zwar meist im Mittelpunkt, in der Versandhalle ist aber auch ein Torso zu sehen, grob aus einem Stein, der Tauerngrün heißt und aus Österreich stammt, herausgearbeitet, so dass sein spröder Charme bewahrt blieb. Erstaunlich, wie Mangold es geschafft hat, einer Stele aus belgischem Granit eine fließende Bewegung zu verleihen. "Durchbruch" heißt ein Exponat - er verkörpert die Illusion, ein Monolith habe sich den Weg nach oben gebahnt und sei förmlich aus der Stele herausgebrochen.

Info Die Ausstellung "Überschneidungen" ist bis Sonntag, 24. April, geöffnet. Sie kann jeweils samstags und sonntags in der Zeit von 13 bis 16 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei.

(NGZ)
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