Grevenbroich Drei parteilose Kandidaten für das Bürgermeister-Amt

Grevenbroich · Konkurrenz belebt das Geschäft. Das ist nicht nur in der Wirtschaft so, sondern auch in der Politik.

 Will Bürgermeister werden: Michael Zimmermann aus Gustorf.

Will Bürgermeister werden: Michael Zimmermann aus Gustorf.

Foto: l. berns

Neben den politischen Parteien wollen im September 2015 auch - so der aktuelle Stand - drei parteilose Bürger fürs Bürgermeisteramt kandidieren. Das geht auf eine Idee des Gustorfer Rechtsanwalts Michael Zimmermann (64) zurück, der die Auswahl eines Kandidaten für das Spitzen-Amt im Rathaus nicht allein der Politik überlassen will. Er sagt: "Die Bürgermeisterin hat nicht die richtigen Voraussetzungen für ihr Amt. Außerdem lässt sie sich viel zu stark lenken." Das würde er gerne anders machen. Und deshalb kandidiert er 2015 als Bürgermeister.

Bis dahin sind es noch zehn Monate. Doch schon jetzt sollen die Weichen für die Bürgermeister-Wahl gestellt werden. Dabei steht Zimmermann im Wettbewerb mit zwei weiteren Kandidaten: Daniel Habicht (27, Versicherungskaufmann) aus Grevenbroich und ein weiterer Bürger, der noch anonym bleiben möchte.

Doch ehe sie es auf den Wahlzettel schaffen, müssen Zimmermann, Habicht und der noch geheime "Mister X" 250 sogenannte Unterstützerunterschriften von Bürgern sammeln, die parteilose Bürger bei den Wahlen grundsätzlich befürworten. Rund 100 Unterschriften sind am Samstag am Synagogenplatz in der Innenstadt zusammengekommen. "Bis Ende Dezember werden wir uns abwechselnd an einem Infostand am Synagogenplatz vorstellen. Bei vielen Bürgern weckt das Interesse", sagt Zimmermann, der jetzt den Anfang machte.

Sein Konkurrent Daniel Habicht schaute ihm über die Schulter. "Ich bin nächste Woche dran", sagt der 27-Jährige, der ebenfalls Bürgermeister werden will. Das Ex-CDU-Mitglied würde die Verwaltung als "Meister aus der Bürgerschaft" - so stand es auf den zahlreichen Transparenten am Kandidaten-Zelt in der City - gerne ordentlich umkrempeln. In seinen Augen sind die Kita-Gebühren zu hoch, das Schwimmbad-Problem zu groß, die Leerstände in der Stadt nicht vertretbar und der Tempo-"Blitzer" der Stadt immer an den Stellen platziert, wo es keinen Sinn macht.

Und die Bürger? Viele zeigten sich neugierig, aber auch skeptisch. "Unabhängig von den Personen finde ich die Sache an sich zumindest gut", sagte eine Grevenbroicherin.

(NGZ)
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