Grevenbroich DRK-Ortsverein ohne Vorsitzenden

Grevenbroich · Berthold Reinartz trat - wie angekündigt - nicht zur Wiederwahl an.

 Ist privat ein begeisterter Jäger: Berthold Reinartz.

Ist privat ein begeisterter Jäger: Berthold Reinartz.

Foto: mreu

Bislang hatte der DRK-Ortsverein Grevenbroich vor allem ein Problem: Platz. Nachdem die Räume in der Alten Schule in Noithausen im vergangenen Jahr aufgegeben werden mussten, sind die DRKler ohne zentrales Domizil. Der Vorstand hofft auf die vom Bürgermeister zugesagte Unterstützung. Jetzt allerdings muss der Ortsverein ein weiteres Problem lösen. Eines, das schon länger im Raum schwebt, auf der Mitgliederversammlung nun aber ganz konkret wurde: Der Vorsitzende Berthold Reinartz hatte bereits im Dezember 2014 verkündet, dass er für eine Wiederwahl in 2016 nicht mehr zur Verfügung steht. Ein Nachfolger konnte bislang nicht gefunden werden.

Berthold Reinartz war DRK-Quereinsteiger. Er erinnert sich: "Ich bin vor vier Jahren von Dr. Martina Flick angesprochen worden, ob der Posten des DRK-Vorsitzenden nichts für mich sei." Der frühere Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank West übernahm das Ehrenamt. Im Laufe der Zeit stellte sich jedoch zweierlei heraus: Erstens, dass das Amt des Vorsitzenden Zeit kostet und zweitens, dass andere Interessen des 66-Jährigen zu kurz zu kommen drohten. "Ich bin im Kuratorium der Kinderhospiz-Stiftung, was ebenfalls sehr zeitaufwendig ist. Außerdem bin ich begeisterter Jäger, habe mein Jagdrevier und meinen zweiten Wohnsitz in Rheinland-Pfalz", erklärt Berthold Reinartz. Immerhin: Der DRK-Vorstand in Grevenbroich ist auch ohne 1. Vorsitzenden beschluss- und damit handlungsfähig.

Da stellt sich die Frage: Hätte nicht einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden die Position von Reinartz übernehmen können? Gisela Kröplin lehnte dankend ab - die 67-Jährige ist als Leiterin der Sozialgruppe unter anderem für die Organisation der 25 bis 30 Blutspendetermine im Jahr zuständig. Und der neue stellvertretende Vorsitzende Andreas Müller brachte sein Motiv, nicht für den Posten des Vorsitzenden zu kandidieren, wie folgt auf den Punkt: "Ich kenne niemanden und mich kennt niemand."

Reinartz will nun versuchen, ein weiteres Mal seine Beziehungen spielen zu lassen und jemanden zu überreden, das Amt des ersten Vorsitzenden zu übernehmen - so, wie auch er vor vier Jahren überredet worden war. Es sieht also so aus, als ob der oder die neue Vorsitzende wieder ein Quereinsteiger sein wird.

(barni)
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