Grevenbroich Ehemaliger Pascal-Abiturient hilft behinderten Menschen

Grevenbroich · Max Gurdon ist "Bufdi" in den Varius-Werkstätten. Aktuell werden wieder freiwillige Helfer gesucht.

 Max Gurdon ist "Bufdi" in den Varius-Werkstätten in Hemmerden. Auf seinen Job bereitete er sich bei einem Fußmarsch über die Alpen vor.

Max Gurdon ist "Bufdi" in den Varius-Werkstätten in Hemmerden. Auf seinen Job bereitete er sich bei einem Fußmarsch über die Alpen vor.

Foto: Varius

Vielleicht war es die perfekte Vorbereitung: Bevor Max Gurdon seinen einjährigen Bundesfreiwilligendienst in den Varius-Werkstätten angetreten hat, ist er erstmal zu Fuß über die Alpen gelaufen. "Beim Bergsteigen weiß man auch nie ganz genau, was einen jeden Tag erwartet - das gleiche gilt für die Arbeit in der Werkstatt", sagt der 18-Jährige.

Seit August 2015 verstärkt Max Gurdon, der sein Abitur am Pascal-Gymnasium gemacht hat, das Betreuer-Team der Varius-Werkstätten als "Bufdi". Im September wird er ein duales Studium für den gehobenen Dienst bei der Polizei beginnen. Für ihn war klar, dass er zwischen Schulabschluss und Berufsleben etwas ganz anderes machen möchte. "Auf die Werkstatt bin ich eher zufällig gestoßen. Eine Bekannte gab mir ein Flugblatt, auf dem stand, dass man bei Varius den Bundesfreiwilligendienst absolvieren kann, das fand ich interessant."

Bis dahin hatte Max Gurdon noch nie näheren Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Berührungsängste waren ihm dennoch von Beginn an fremd. "Ich versuche, jedem ganz normal zu begegnen, die Behinderung interessiert mich eigentlich nicht. Jeder Mensch ist auf seine Art faszinierend", so der 18-Jährige.

Er unterstützt das Team der Garten- und Landschaftspflege sowie die Abteilung Verpackung/Montage. "Ich sehe mich dabei selbst als Brücke, die es den Mitarbeitern ermöglichen soll, so unabhängig wie möglich von unserer Hilfe zu sein", sagt Gurdon. Seine Aufgaben sind vielfältig: "Ich mache hier alles Mögliche, morgens helfe ich einigen dabei, die Jacke auszuziehen, erledige Fahrdienste oder helfe, Baumstämme zu tragen. Oft sind es aber auch Gespräche mit den Mitarbeitern - Zuhören können ist hier sehr wichtig", so der Grevenbroicher.

Max Gurdon ist es wichtig zu betonen, dass er sich bewusst und freiwillig für diese Zeit entschieden hat. Das konnten viele nicht verstehen, oft wurde ihm geraten, besser etwas Karriereförderndes zu machen. "In der Schule hieß es immer, wir sollten etwas für den Lebenslauf machen. Das Jahr hier mache ich bestimmt nicht für meinen Lebenslauf, sondern für mein Leben."

Für Max Gurdon ist die Zeit in der Werkstatt im Mai zu Ende, doch gebraucht werden "Bufdis" weiterhin. Interessierte melden sich bei Thomas Grefen unter 02182 8200226.

(NGZ)
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