Grevenbroich Ehrenamtler investieren in Spielplatz

Grevenbroich · Auf Hemmerdens einzigem Spielplatz fehlte ein großes Gerät. Doch die Stadt hatte für Ersatz an der Goldregenstraße kein Geld. Der Dorfgestaltungsverein wollte helfen und sammelte Spenden. Am 23. August wird das Gerät aufgestellt.

 Spielen statt Leere: Der Dorfgestaltungsverein um Doris will den Spielplatz aufwerten. Er hat Geld für ein großes Gerät gesammelt. NGZ-Foto: A. Tinter

Spielen statt Leere: Der Dorfgestaltungsverein um Doris will den Spielplatz aufwerten. Er hat Geld für ein großes Gerät gesammelt. NGZ-Foto: A. Tinter

Foto: Tietz

Hemmerdens einziger Spielplatz an der Goldregenstraße soll attraktiver werden. Dass das trotz Haushaltssicherung überhaupt möglich wird, ist den rund 120 Aktiven des Dorfgestaltungsvereins um Vorsitzende Doris Tietz zu verdanken. Die Stadt muss lediglich 3000 Euro investieren. Dabei kostet allein das neue, große Spielgerät mehr als doppelt so viel. Warum sich die Ehrenamtler für einen schöneren Spielplatz einsetzen: "In Hemmerden leben 107 Kinder im Alter unter sechs Jahren. Für sie ist das die einzige Spielfläche", sagt Doris Tietz. Nachdem das bisherige Spielgerät aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste, erfuhren die Vereinsmitglieder, dass die Stadtverwaltung einen Ersatz nicht leisten kann. Daraufhin beschlossen sie: "Wir packen das an."

Die Anlage an der Goldregenstraße ist ein Treffpunkt für die Anwohner jeden Alters. "Hier wird Boule gespielt, treffen sich Jugendliche oder gehen Eltern mit ihren Kindern auf den Spielplatz", schildert Doris Tietz. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung konnten bereits zahlreiche Verbesserungsvorschläge für die städtische Grünfläche umgesetzt werden. So wurden etwa schiefe Gehwegplatten begradigt, Unkraut beseitigt oder störende Büsche am Spielplatz beseitigt. "Wir haben auch zwei Sitzbänke aufgestellt. Jetzt können Eltern ihre Kinder beim Spielen besser im Blick behalten", beschreibt Tietz einige der Fortschritte.

Doch dies ist nur ein Beispiel für viele andere Aktivitäten. In den 16 Jahren seit seiner Gründung - Anlass war das Dorfentwicklungskonzept - wurde der Ort in vielen Bereichen aufgewertet. Doris Tietz erinnert sich noch an die Pflanzung der Taxushecke rund um den Friedhof - ein Vorhaben, das ungewollt etwas größer ausfiel: "Als wir die alte Hecke ausgegraben haben, sackten die Wege ab. Auch diese mussten wir wiederherstellen und neu einfassen." Zudem setzten die Ehrenamtler eine Bauminsel "Am Flockenhof" um, schafften sieben neue Laternen für den Kirchplatz oder kümmerten sich um die Pflanzkübel, die die Verwaltung einsparen wollte. Ohne regelmäßiges Engagement würden solche Vorhaben aber nicht überdauern: "Man braucht immer jemanden, der sich auch weiterhin darum kümmert", so die Erfahrung der Vereins-Vorsitzenden.

Doch der Verein kann zufrieden sein: Neben dem Vorstand gehören weitere Helfer dazu, die sich für ein schöneres Hemmerden einsetzen. Auch die Spendesammlung für das neue Spielgerät war erfolgreich: "Zahlreiche Anwohner und Institutionen haben uns unterstützt", sagt Doris Tietz. Inzwischen konnte das 7300 Euro teure Spielgerät bestellt werden. Geliefert wird es Mitte August. "Dann braucht die Verwaltung noch eine Woche, um den Sand am Standort auszukoffern", schildert die Vereinsvorsitzende.

Den neuen Glanzpunkt der Spielanlage können die Mädchen und Jungen am Sonntag, 23. August, offiziell in Besitz nehmen. Mit einer Cafeteria und einem Losverkauf sollen "noch einige Euro eingenommen; wir freuen uns auch über kleine Spenden", so Doris Tietz. Ab 14 Uhr kann rund um das neue Gerät gespielt werden, auch eine Hüpfburg wird aufgebaut.

(NGZ)
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