Grevenbroich Ein farbenfroher Auftakt für das Fest

Grevenbroich · Die vielen Zuschauer bekamen in der City am Samstagabend einiges zu sehen: 13 Großfackeln wurden durch die Innenstadt gezogen. Dabei gab es auch eine Liveübertragung vom Geschehen am Grevenbroicher Straßenrand.

Der Fackelzug in Grevenbroich
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Der Fackelzug in Grevenbroich

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Foto: Berns Lothar

Ein Novum war die interaktive Video-Selfie-Stick-Fackel mit der die "Eschte Fründe", am Samstagabend durch die Stadt zogen, die Fackelzug-Besucher am Straßenrand mit einer GoPro-Kamera filmten und das alles "live" auf eine 1,80 mal zwei Meter große Leinwand projizierten. Der 1994 gegründete Jägerzug, der sich ehemaligen Spielern des TuS Grevenbroich zusammensetzt, thematisierte damit den ungebrochen anhaltenden Selfie-Hype.

"Wir wollten in erster Linie eine Fackel bauen - das ist eine gute Tradition im Grevenbroicher Regiment", sagte Michael Effertz (38). "Inhaltlich hatten wir aber etwas Neues vor, um Tradition und Moderne zu verbinden." Zugkollege Thorsten Malhofer hatte dann im vergangenen Winter die Idee mit der Selfie-Stick-Fackel gehabt - und die wurde dann in der Barrawasser-Halle im Industriegebiet umgesetzt, unterstützt von den erfahrenen Baumeistern der "Rösige Boschte".

Mit dem Ergebnis war Michael Effertz zufrieden. "In der Fackelbaubewertung sind wir Vierter geworden. Wichtiger ist jedoch, dass die Resonanz - gerade bei jungen Leuten - sehr gut war, und dass es uns allen Spaß gemacht hat."

Insgesamt 13 Fackeln (darunter drei Gastfackeln) waren am Samstag auf den Straßen der Innenstadt zu sehen. Den ersten Preis der Bewertungs-Jury sahnte einmal mehr die Fackelbaugemeinschaft "Rösige Boschte"/"Mer stonn zesamme" ab. Mit ihren stramm stadtauswärts marschierenden Schützen persiflierten sie die Pläne, das Kirmesplatzgeschehen ans Hagelkreuz zu verlegen. Der passende Reim: "Schützenfest am Ar... der Welt. Der Weg ist weit und leer das Zelt."

Den ersten Platz für den frechsten Spruch in der "Spot(t)licht"-Bewertung holte sich die "Gesellschaft Wasserfreunde", die das Pool-Desaster beim Strand-Event auf dem Markt gekonnt auf die Schippe nahm: "GV immer blasser, Playa ohne Wasser?!".

Zu den farbenprächtigen Höhepunkten des Fackelzuges zählte der große Goldfisch, den die Mitglieder des Jägerzuges "St. Sebastian" im XXL-Format durch die Straßen zogen. Das gewaltige Schuppentier stand für den Feierabendmarkt in der Innenstadt - und animierte sogar den einen oder anderen Besucher. "Da muss ich unbedingt mal hin", sagte Waltraud Sieger, die in Stommeln lebt, und den Umzug begeistert verfolgte. Zwei Fackeln erinnerten an bekannte BSV-Mitglieder, die im vergangenen Jahr verstarben. Mit einem Piratenschiff, das aus allen Kanonenrohren feuerte, verabschiedete sich der Jägerzug St. Hubertus von Heinz Rodrigo. Und die Jägerzüge "Feucht Fröhlich"/"St. Bernardus" brachten einen VW-Bus auf die Straße, den sie für Gerd Peters und Manfred Wosnitza bauten. Beide sind auch auf dem aktuellen Wimmelbild der Edelknaben zu sehen - sie prosten den Schützen von einer Wolke aus zu. Stolz auf ihre Fackel waren die Jungs vom Jägerzug "Graf Kessel", die das Alte Schloss im Dornröschen-Style darstellten. Und die "Noh'besch Jonge" brachten das Ettl-Rad-Kunstwerk farbenfroh auf die Straße - mit dem Hinweis, das Ganze mal in Schuss zu halten.

Mit einem möglichen Umzug zum Hagelkreuz beschäftigten sich auch die "Schlossjäger", die einen Hubschrauber bauten und einen Heli-Shuttle zum Rand der City forderten. Der Jägerzug "Sankt Florian" hingegen ließ Lok "Emma" aus der Augsburger Puppenkiste mit Volldampf zum Hagelkreuz fahren.

(NGZ)
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