Grevenbroich Eine Garage für "Bronto"

Grevenbroich · Das größte Feuerwehrauto Westeuropas braucht eine Garage: RWE Power baut eine fast 6,5 Millionen Euro teure Wache neben der BoA-Baustelle. Noch in diesem Monat ziehen die Feuerwehrleute um.

Grevenbroich: Eine Garage für "Bronto"
Foto: NGZ

Bis zu 90 Meter kann das fünfachsige, über 40 Tonnen schwere Fahrzeug seinen Gelenk-arm in die Höhe recken. Die neue, von Bronto Skylift gelieferte Gelenkmastbühne der RWE-Power-Werkfeuerwehr ist der größte Feuerwehr-Gelenkmast in Westeuropa. Die bis zu 170 Meter hohen Kraftwerke erfordern beim Brandschutz besondere Dimensionen. In die heutige Wache der Feuerwehr der Kraftwerke Frimmersdorf/Neurath passt "Bronto" nicht ganz hinein, ein Stück ragt über das Tor hinaus.

"Wir haben deshalb vor der Halle ein kleines Zelt aufgebaut, wir können beim Einsatz ja nicht erst Eis kratzen", schildert Stephan Schwenker, Brandschutz-Leiter für alle RWE-Kraftwerke im Revier. Das Provisorium hat bald ein Ende, "Bronto" erhält ein neues Haus. "In diesem Monat beginnt — bei laufendem Betrieb — der Umzug in die neue Feuerwache", erklärt RWE-Sprecher Manfred Lang. Zurzeit laufen die letzten Elektroarbeiten. Im Mai soll die Wache für mehr als 50 Feuerwehrleute fertig sein.

Das riesige Feuerwehrfahrzeug ist aber nicht eigentliche Grund für den 6,5 Millionen Euro teuren Neubau zwischen dem Kraftwerk Neurath und der BoA-Baustelle. "Wir stocken die Zahl der hauptberuflichen Feuerwehrleute auf und stellen auf 24-Stunden-Schichten um", sagt Stephan Schwenker. Dafür ist die heutige Feuerwache zu klein, beispielsweise sind mehr Ruhe- und Sozialräume erforderlich. Künftig sollen rund um die Uhr acht Feuerwehrleute auf der Wache für Einsätze bereitstehen, in der Nebenwache in Frimmersdorf weitere zwei. "Wir wollen die Einsätze mehr mit hauptamtlichen Kräften bewältigen. Wir haben festgestellt, dass die nebenberuflichen Feuerwehrleute an ihrem Arbeitsplatz nicht immer so leicht abkömmlich sind", begründet Schwenker.

Die neue Feuerwache mit Platz für sieben Fahrzeuge dient aber nicht nur der Sicherheit in den drei Grevenbroicher Kraftwerken. Anfang 2011 soll dort die neue Feuerwehrleitstelle in Betrieb gehen — das "Herz" für alle Kraftwerkswehren im Revier. Dort laufen dann zentral die Notrufe aus den Kohlekraftwerken in Frimmersdorf, Neurath, Niederaußem, Weisweiler und Goldenberg auf. Außerdem dient die Wache als Logistikzentrum für drei Wehren. "Wir beschaffen zwei Wechsellader, die mit vier Abrollbehältern alles zur Einsatzstelle bringen, was wir im zweiten Abmarsch benötigen — etwa Schläuche und Sonderlöschmittel sowie Geräte für Gefahrguteinsätze und Atemschutz", erläutert Schwenker.

(NGZ)
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