Grevenbroich Eine neue Heimat für Mallorca-Tiere

Grevenbroich · Morgen ist Welttierschutztag. Auch in Grevenbroich engagieren sich viele Bürger zum Wohl von Hund, Katze und Co. Ein Beispiel: Familie Klöcker aus Laach. Bei ihr starten drei tierische Bewohner aus Mallorca in ein neues, sicheres Leben.

Dreimal im Jahr machen Wilma und Lui Klöcker aus Laach auf der Ferien-Insel Mallorca Urlaub. Im Gepäck: Sonnencreme, Strandmatten - und manchmal auch ein Hund oder eine Katze. Denn: Tieren helfen und ihnen eine neue Heimat geben - das treibt das Ehepaar an. Und das nicht nur am Welttierschutztag. "Ich kann einfach nicht ohne Tiere", betont Wilma Klöcker. Inzwischen leben bei der kleinen Familie zwei Katzen und ein Dackel-Mischling mit spanischen Wurzeln. Inca, Deia und Sissi heißen die Vierbeiner, denen jeder Besucher sofort ihre Lebensfreude anmerkt, wenn sie durch die Wohnung tapsen.

Dabei stammen die drei Haustiere aus einer Gegend, in denen es ihnen oft gar nicht gut geht und in der manch einer überhaupt keinen Wert auf ihr Wohl legt. Im Gegenteil. "In einigen südlichen Ländern gibt es sehr viele freilebende Tiere. Das liegt unter anderem daran, dass viele Besitzer ihre Haustiere nicht kastrieren lassen", erklärt Lui Klöcker. Manche Menschen werden mit der Vielzahl an Welpen nicht mehr fertig, setzen Tiere aus, töten sie oder lassen sie töten.

Dieses Schicksal hätte wohl auch den drei Schützlingen der Klöckers gedroht, wenn sich nicht engagierte Tierschützer auf der Insel um sie gekümmert hätten. "Die beiden Katzen hat uns eine private Tierschützerin vermittelt, die vor allem Hunde und Katzen vor der Vergasung in sogenannten Perreras, also Tötungsstationen, rettet", erzählt Wilma Klöcker, die das genauso fassungslos macht wie ihren Mann.

Schon 2008 stand für das Ehepaar fest: Sie wollen die Helfer auf der Insel unterstützen. Und das nicht nur finanziell. "Nachdem wir nach 15 Jahren Abschied von unserem Retriever nehmen mussten, haben wir uns dazu entschlossen, zwei Katzen aus Mallorca in Deutschland ein neues Leben zu schenken", erzählt die Krankenschwester. Nachdem der Tierarzt das "Okay" gegeben hatte und alle Papiere - darunter auch Impfpässe und spezielle Zertifikate - ausgestellt wurden, starteten die damals erst zehn Wochen alten Miezen mit den Klöckers im Flugzeug Richtung Laach, wo sie sich heute pudelwohl fühlen.

Lui Klöcker hatte zunächst Bedenken, weil er für Katzen eigentlich nicht viel übrig hatte. "Das hat sich aber schnell geändert", sagt seine Frau und lacht. Die beiden Tiere sind ihnen schnell ans Herz gewachsen. Inzwischen sind die Klöckers auch Mitglieder im Verein "Mallorca-Tierrettung" der versucht, freilaufende Tiere auf der Insel vor dem Tod zu bewahren, sie zu versorgen und weiterzuvermitteln. "Vor wenigen Monaten haben wir einen Dackel-Mischling mit nach Deutschland genommen", erzählt Lui Klöcker. Die Familie ist jetzt komplett. Erstaunlich: Alle drei Vierbeiner verstehen sich ausgesprochen gut. "Ein Hund und zwei Katzen - da hatten wir natürlich Sorge. Aber ich wusste, dass es klappen würde", erzählt Wilma Klöcker.

Dackel-Mischling Sissi ist jetzt sechs Monate alt und macht einen fröhlichen Eindruck. "Wir würden am liebsten noch mehr Tiere bei uns aufnehmen", sagen die Laacher Tierfreunde.

(NGZ)
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