Grevenbroich Eingefrorene Vögel aus dem Eis geschnitten

Grevenbroich · Bei sinkenden Temperaturen haben es Wasservögel schwer. Vor allem dann, wenn sie vom Eis eingeschlossen werden und sich nicht selbst befreien können. Sie haben Glück, wenn Norbert Wolf mit seinen Team vom Schneckenhaus in der Nähe ist.

 Tierschützer päppeln die eingefrorenen Haubentaucher wieder auf.

Tierschützer päppeln die eingefrorenen Haubentaucher wieder auf.

Foto: NGZ

Der jüngste Fall der Naturschützer: Zwei Haubentaucher hatte es auf den ehemaligen Klärteichen in Wevelinghoven böse erwischt. "Die Tiere waren auf dem Gewässer eingefroren und konnten weder vor noch zurück", schildert Wolf. Da war schnelle Hilfe notwendig. Mit Hammer und Meißel klopften die Umweltfreunde vorsichtig die Eisblöcke heraus und brachten die völlig entkräfteten Tiere zum Auftauen ins Schneckenhaus. "Dort werden sie jetzt mit kleinen Fischstücken nach und nach aufgepäppelt", erklärt Wolf. Spätestens in zwei Wochen sollen die Haubentaucher in die Natur entlassen werden.

Dass Vögel auf stehenden Gewässern einfrieren, ist keine Seltenheit: "In strengen Wintern haben wir oft solche Einsätze. Im vergangenen Jahr mussten sogar vier große Höckerschwäne aus dem Eis befreit werden", erklärt der städtische Umweltschutzbeauftragte.

Kritisch wird es für Wasservögel bei Minus zehn Grad. "Trotz der Kälte müssen sie ihre Körpertemperatur von rund 40 Grad halten. Sie drängeln sich daher auf offenem Gewässer zusammen und bewegen sich kaum, damit sie keine Energie vergeuden", so Norbert Wolf. Bei strengem Frost würden die Tiere nicht selten im Eis eingeschlossen.

(dhk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort