Grevenbroich Einsame Menschen sind ihr Thema

Grevenbroich · Hilla Hueber (74) stellt ihre Arbeiten in der Galerie Judith Dielämmer aus.

 Künstlerin Hilla Hueber stellt ihre Arbeiten in der Galerie Judith Dielämmer aus.

Künstlerin Hilla Hueber stellt ihre Arbeiten in der Galerie Judith Dielämmer aus.

Foto: L. Berns

Hilla Hueber ist wieder da: Geboren in Fulda, aufgewachsen in Düsseldorf, hat sie viele Jahre lang in München und vor allem in San Francisco gelebt und gearbeitet. Vor anderthalb Jahren zog es sie zurück nach Düsseldorf. Als Künstlerin ist sie gerade dabei, wieder auszustellen. Die Mitgliedschaft in der Gruppe "Gedok A 46" führte sie nach Grevenbroich: In der Galerie Judith Dielämmer wurde jetzt eine Einzelausstellung der 74-Jährigen eröffnet.

Ihr Geld hat sie in Verlagen verdient, ihr künstlerischer Werdegang wurde durch die Zeit in den USA nicht unterbrochen, im Gegenteil: Hilla Hueber nahm Unterricht bei Kunstlehrern und besuchte die Berkely University. Und sie hatte dort etliche Ausstellungen gehabt. In Grevenbroich zu sehen ist unter anderem eine abstrakte Landschaftsimpression: Strand, Felsen und Meer, weit und breit kein Mensch, und knallige Farben schon mal gar nicht - keine Frage, dieses Bild hat einen ganz spezifischen Charme.

Aber es ist nicht typisch für Hilla Hueber. Da sind nämlich die Tuschearbeiten in Schwarz- und Grautönen, die geprägt sind von geometrischen Formen. Diese Formen werden gefüllt mit feinen Linien oder mit ebenso feinen Mustern.

"Mir kommt es darauf an, eine Tiefenwirkung zu erzielen und die Balance herzustellen zwischen freien und ganz geometrischen Formen", sagt die Künstlerin. So entstand eine Serie, von der große Teile jetzt in der Grevenbroicher Galerie zu sehen sind. Eine völlig ungegenständliche Arbeit hat etwas Schemenhaftes, Verschwommenes. Um diesen Effekt zu erzielen, hat Hilla Hueber Graphitpulver benutzt, das sie auf die Bildfläche aufstreute und dann mit dem Pinsel, den Händen oder dem Spachtel gestalterisch tätig wurde. Auf einigen Bildern fällt die Kombination von geometrischen Figuren und der freien Form auf, wobei durch sie immer der Mensch dargestellt wird - schemenhaft, irgendwie fremd und isoliert in dem wohlkonstruierten Ganzen, das als Großstadt gedeutet werden kann. Die Vereinsamung von Menschen unter Menschen ist ein Thema der Wieder-Düsseldorferin.

Die Ausstellung "Nuancen" an der Alte Bergheimer Straße 7 in Grevenbroich ist bis zum 22. September jeweils freitags von 18 bis 10 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet - und nach Vereinbarung unter Telefon 0160 90178232.

(barni)
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