Grevenbroich Elsener bieten Hilfe für behinderte Kinder

Grevenbroich · Verein "Lebenshilfe" eröffnet die erste Integrative Frühförderung im Grevenbroicher Stadtgebiet.

 Elke Simler ist die Leiterin der neuen Einrichtung in Elsen.

Elke Simler ist die Leiterin der neuen Einrichtung in Elsen.

Foto: Lebenshilfe

Durch die lichtdurchfluteten Räume des Neubaus schwebt noch dezent der Geruch von neuen Möbeln. Ein paar Handpuppen auf den Fensterbänken halten gespannt Ausschau nach kleinen Besuchern. Der Grund: Seit einigen Wochen können Eltern mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren das Angebot der neu gegründeten Interdisziplinären Frühförderung (IFF) der "Lebenshilfe" im Rhein-Kreis nutzen. Die Einrichtung befindet sich direkt über dem Familienzentrum "Blumenwiese".

Nicht nur die Räume sind startklar. Ein Team aus Sozial- und Heilpädagogen, Motopädin, Ergo-, Sprach- und Physiotherapeuten sowie einer Kinderärztin und einem Psychologen steht in der IFF bereit, um Kinder zu fördern, die mit einer Behinderung leben oder von einer solchen bedroht sind.

"Kinder mit größerem Förderbedarf müssen oft mehrfach in der Woche zu verschiedenen Therapien gehen. Auch für die Eltern stellt das eine große Belastung und eine logistische Gratwanderung dar. Bei uns können durch die räumliche Nähe der Therapeuten nicht nur die Fördereinheiten genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt, sondern auch gemeinsam mit den Eltern die Termine festlegt werden", erklärt Sozialpädagogin Elke Simler, die Leiterin der Einrichtung. Der Weg in die IFF, in der bis zu 80 Kinder aufgenommen werden können, führt immer über den behandelnden Kinderarzt. Er entscheidet, ob ein Kind eine sogenannte "Komplexleistung" in der IFF bekommt, also eine Kombination aus heilpädagogischer Förderung und Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie. Besonders wichtig ist den Mitarbeitern, dass die Eltern während der Fördermaßnahmen intensiv in die Arbeit einbezogen werden. "Wir haben einen systemischen Ansatz", sagt Elke Simler: "Es geht nicht nur um das Kind, sondern auch um sein Umfeld. Manche Eltern sind unsicher, wie sie mit der Behinderung ihres Kindes umgehen sollen oder wo sie Unterstützung bekommen können, wenn die Belastung sehr groß ist. Hier möchten wir auch die Eltern stärken." Interessierte können sich jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr die Einrichtung ansehen.

(NGZ)
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