Grevenbroich Eras-Stuss: Heute steht das Gymnasium wieder Kopf

Grevenbroich · Traditionell ist am "Erasmus" an Altweiber wenig Unterricht, dafür viel Karnevalsparty. Lehrer bilden das Dreigestirn.

Das Dreigestirn ist präpariert. Dafür haben Jungfrau, Prinz und Bauer - im Alltag Erasmus Scheuer, Peter Cwik und Marc Spreuer - ausgiebig geprobt,

Das Dreigestirn ist präpariert. Dafür haben Jungfrau, Prinz und Bauer - im Alltag Erasmus Scheuer, Peter Cwik und Marc Spreuer - ausgiebig geprobt,

Foto: woi

Regulär unterrichtet Philipp Kummer am Erasmus-Gymnasium Sport und Erdkunde. In der Fünften Jahreszeit kommt noch "Karneval" dazu, denn seit vier Jahren ist er als Koordinator für das Schulfest namens "Eras-Stuss" zuständig. "Das ist nicht bloß eine große Gaudi, sondern eine der größten Karnevalsfeten überhaupt", sagt er stolz über die bis zu 800 Gäste, die den Termin zum Ereignis machen.

Damit heute unter der Oberaufsicht von Ali Baba, als der sich Kummer zurechtmachen wird, alles wie am Schnürchen läuft, dauern die Vorbereitungen seit September. Dann bewerben sich die Schüler und Gruppen mit ihren Beiträgen. Denn der Eras-Stuss "involviert die komplette Schule, selbst Oberstufenschüler nehmen gerne teil", weiß Kummer über den "tollen Zusammenhalt" zu berichten. Ab 10 Uhr steht heute anstelle des Pflichtprogramms im Klassenzimmer "Hully-Gully-Kreisverkehr" in der Aula auf dem Programm. Zum Auftakt zieht der Elferrat ein, der, wie es sich gehört, aus elf Schülern der Jahrgangsstufe elf (jetzt Q1), besteht. Anschließend testet der neue Schulleiter Michael Collel den Klang der Macht - er hat eine Star-Wars-Melodie als Begleitwerk für seine Eröffnungsrede ausgewählt. Schlag auf Schlag geht es mit "ErasTuss", Barbie, Ken und den singenden Cheat Codes querbeet durch verschiedene Klassenjahrgänge, musikalische Epochen und darstellerische Ausarbeitungen, ehe kurz vor der ersten Pause ein garantierter Höhepunkt ansteht: das Dreigestirn tritt auf.

Prinz, Bauer und Jungfrau sind am tollen Tag aber nicht irgendwer, sondern drei sonst als seriöse Lehrkräfte bekannte Kollegen. "Das wird grandios", ist sich Peter Cwik sicher, der sonst katholische Religion und Geschichte unterrichtet und nun als Prinz das Glitter-Zepter schwingt. "Hart" sei das Auswahlverfahren gewesen, vor allem dabei, wer die Jungfrau geben dürfte. Kunst-, Philosophie- und Deutschlehrer Erasmus Scheuer gibt diesen Part als falsche Blondine mit Zöpfen. Keiner schlägt ein Rad wie er, und auch in den Spagat kommt er - fast. Dritter im Bunde ist "Bauer" Marc Spreuer, im Alltag Sportlehrer. In Klamotten aus dem Fundus gekleidet, feiert das Trio Premiere als "Dreigestirn" - und will sich singend, tanzend und Kamelle werfend in die Herzen des Auditoriums spielen. Vor allem sollen die Schüler sich richtig über sie lustig machen dürfen.

Ein weiteres Glanzlicht sind Externe, nämlich die Tanzgarde "Blue Birds" von der Orkener KG "Grielächer", seit drei Jahren dabei, was die Erasmusler "als Ehre" empfinden. Sonst ist alles fest in Schulhand: Mit "viel Engagement" widmen sich Techniker der Lichtregie, und Eras-Stuss-typisch stammt der Karnevalsorden aus der Kaderschmiede der Kunstkurse: Im Wettbewerb wurde das beste Motiv ausgewählt.

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