Grevenbroich Erneut Kritik wegen der geplanten Anliegerbeiträge in Gindorf

Grevenbroich · Die Straßen-Ausbaupläne in Gindorf im Rahmen des Neubaugebietes an der Eschenstraße/Zur Hammhöhe sorgen weiter für Kritik. Die WISA Bauträger GmbH aus Kaarst plant dort, wie sie auf ihrer Homepage informiert, den Bau von 20 Reihenhäusern und Doppelhaushälften sowie eines freistehenden Hauses. Der Bebauungsplan sieht darüber hinaus die Verkehrsberuhigende Gestaltung von Teilen der Turmstraße und der Straße "Zur Hammhöhe" vor - und diese Pläne sorgen für Protest.

80 Prozent der Kosten für Verbesserungen und Verbreiterung - die Stadt geht von rund 160.000 Euro aus - sollen nämlich auf die Anlieger, nach Straßen getrennt, umgelegt werden. Im Rathaus wird der Beitragssatz auf etwa 13 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche geschätzt.

Gisela Müller, die an der Turmstraße wohnt, bezeichnet den Verteilschlüssel nach Grundstücksgröße als "Ungeheuerlichkeit". Die an der Turmstraße betroffenen Grundstücke seien sehr groß. Angesichts kleinerer Flächen im Baugebiet "wird schnell klar, wer den Löwenanteil für die Neugestaltung zahlen wird", erklärt sie. Im Rathaus betont Stadtsprecherin Ines Hammelstein, dass sich für jedes Grundstück "ein individueller Beitrag" ergibt. Laut Satzung der Stadt wird der Aufwand auf die Grundstücke "nach deren Flächen verteilt", dabei wird die unterschiedliche Nutzung berücksichtigt. Hammelstein: "Um gerecht zu verfahren, soll sich der Beitrag nach dem Vorteil bemessen, der durch die Erneuerung entsteht." So bestehe für ein Grundstück, das intensiv bebaut sei oder bebaut werden könne, ein größerer Vorteil. Ein Faktor für die Beitragsberechnung ist die mögliche Zahl an Vollgeschossen auf dem Areal, für zwei Geschosse wird das Grundstück mit dem Faktor von 1,3 belegt.

Da, wie Gisela Müller erklärt, die betroffenen Häuser an der Turmstraße zweigeschossig sind, steigen dadurch die Beiträge. Ein weiterer Kritikpunkt von Müller: "Als der Bebauungsplan aufgestellt wurde, hat die Stadt versichert, dass auf uns keine Anliegerbeiträge zukommen. Es ist ein Unding, dass Bürger im Glauben gelassen werden, dass sie nichts zu zahlen brauchen - und dann hört man über Nachbarschaftsfunk: ,Das ist anders'."

(cso-)
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