Grevenbroich Ex-Bürgermeisterin kocht Möhren für Obdachlose

Grevenbroich · Ursula Kwasny wünscht sich Raum für die Ausgabe.

 Ursula Kwasny (l.) kocht für die Obdachlosenhilfe.

Ursula Kwasny (l.) kocht für die Obdachlosenhilfe.

Foto: Sommerfeld

Wenige Meter von ihrem früheren Büro im Alten Rathaus wurde Ursula Kwasny (65) jetzt wieder aktiv. Vor dem Bürgerbüro teilte die Ex-Bürgermeisterin in der Kälte dampfende Portionen "Möhren durcheinander" aus - 30 Obdachlose und andere Bedürftige ließen es sich schmecken. Kwasny unterstützte dabei die Initiative "Grevenbroich packt an - warm durch die Nacht" (GPA).

Für soziale Themen hatte die CDU-Politikerin und frühere Verwaltungschefin schon immer ein offenes Ohr. Im Herbst erschien sie an einem Stand der Initiative. "Sie sagte: ,Ich bin die Ursula', und sie bot ihre Unterstützung an", erinnert sich Josy Houben-Arndt (52) von GPA. Die konnte nun Hilfe gebrauchen. An den zwei letzten Donnerstagen im Monat wird für Obdachlose warmes Essen zubereitet, gesucht wurde jemand, der kocht.

",Aber bitte gut bürgerlich'", wurde mir gesagt", erklärte Kwasny. Also kaufte sie 14 Kilogramm Möhren ein ("Ich glaube, ich habe alle Möhren im Supermarkt aufgekauft"), fünf Kilo Kartoffeln, gute Butter ("Das muss ja schmecken") und Petersilie. Zuhause wurde geschnitten, gekocht, gestampft und mit Pfeffer abgeschmeckt - fertig. Schließlich hat Ursula Kwasny früher zwei Jahren eine Hauswirtschaftsschule besucht. Auch 50 Frikadellen brachte sie mit. "Manche sagten, das schmeckt wie bei Mutter", erzählt Josy Houben-Arndt.

Die Initiative, die von Bäckereien, Metzgerei und anderen unterstützt wird, teilt nicht nur Essen aus, sondern versorgt Obdachlose etwa auch mit Duschgel, Shampoo und anderen Hygiene-Artikeln. Ursula Kwasny hat für die Ausgabe einen Vorschlag: "Es wäre schön, wenn die Obdachlosen ihre Mahlzeit in einem Raum zentral in der Stadt einnehmen könnten." Houben-Arndt findet diese Idee "klasse".

(cso-)
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