Grevenbroich Experten-Vortrag liefert Ideen zur Verschönerung der Schlossstadt

Grevenbroich · Der Kunstverein möchte die Schlossstadt attraktiver machen. Das haben sich Professor Hans-Rainer Willmen, Vorsitzender des Kunstvereins, und seine Mitstreiter auf die Fahnen geschrieben. Der Anfang zur Verschönerung - und damit einer Aufwertung - Grevenbroichs soll in der Innenstadt gemacht werden. Dazu soll ein Konzept erarbeitet werden. Für Anregungen sorgte jetzt Tim Rieniets, Geschäftsführer der Landesinitiative "StadtBauKultur". Im Bernardussaal widmete er sich unter dem Motto "Umbaukultur - Häuser von gestern für die Stadt von morgen" alternativen Möglichkeiten, Städten zu einem neuen Erscheinungsbild zu verhelfen.

 Tim Rieniets referierte jetzt auf Einladung im Bernardusaal.

Tim Rieniets referierte jetzt auf Einladung im Bernardusaal.

Foto: ON

"Architekten werden neue Häuser anbieten", sagte Tim Rieniets, für den sich der Begriff Baukultur keineswegs im Abreißen alter und im Bau neuer Häuser erschöpfen sollte. Dies gilt für ihn auch mit Blick auf andere Beteiligte in der Bauwirtschaft. "Man kann bei der Altbausubstanz viel tun - man muss der Bauindustrie nicht alles glauben", rief er zu Skepsis gegenüber allzu schneller Einwilligung in gängige Lösungen auf. "Die Betonproduktion der Welt setzt mehr CO2 frei als alle Flugreisen", sagte Rieniets. Explizit warb er für "ein behutsames Vorgehen mit bauhistorischer Substanz". Dabei konnte er auf einige gelungene Beispiele - zum Beispiel in Dortmund und Gelsenkirchen - verweisen, wie sich dies in die Tat umsetzen lässt.

Für Hans-Rainer Willmen soll der "Festvortrag" von Tim Rieniets nur der "Anfang einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema" sein. Der Vorsitzende des Kunstvereins hofft auf die weitere Unterstützung durch die Landesinitiative. Während Werner Amian, früher unter anderem Leiter des Kulturamts in Grevenbroich, in dem Vortrag konkrete Vorschläge für die Schlossstadt vermisste, hat ihm Martina Suermann (Mein Grevenbroich) "wichtige Anregungen" entnommen, wie sie mit Blick auf das Beispiel des Umbaus eines gründerzeitlichen Hauses in Gelsenkirchen sagte. "Wenn man Fortschritte will, braucht man jemanden, der sich verantwortlich fühlt", meinte Fred Schlangen, langjähriger Chef des Werberings. Der Einzelhandel würde die zentrale Ansiedlung neuer Angebote begrüßen, sagte er.

"Wir wollen gemeinsam etwas Vernünftiges für Grevenbroich schaffen", sagte Hans-Rainer Willmen, der "konkrete Ergebnisse"am liebsten "schon nächstes Jahr" sähe. Ein wenig enttäuscht war der Vorsitzende des Kunstvereins über die geringe Resonanz bei den Ratsfraktionen. Neben Bürgermeisterin Ursula Kwasny und Martina Suermann hätte er gerne weitere Politiker im Bernardussaal begrüßt.

(NGZ)
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