Grevenbroich Fahrradständer am Bahnhof sorgen weiterhin für Unmut

Grevenbroich · Die Fahrradständer sorgen weiterhin für Ärger am Bahnhof. Der Bürgermeister hatte den Anliegern des Vorplatzes zwar zugesagt, dass die umstrittenen Stellplätze abgebaut würden - doch "seine" Stadtverwaltung machte nur halbe Sachen. Sie demontierte lediglich das Dach der Ständer, damit sie nicht mehr zum Treffpunkt von Alkohol- und Drogenabhängigen werden. Demnächst, so kündigt Dezernent Claus Ropertz an, werden die Stellplätze sogar noch mit einem Zaun umgeben - damit sich dort niemand mehr bei schönem Wetter treffen kann. Radler, die ihren fahrbaren Untersatz dort abstellen möchten, sollen einen Schlüssel erhalten.

"Das ist nicht zu glauben", sagt Manfred Jendrny, der am Bahnhofsvorplatz wohnt: "Das Geld für den Zaun sollte sich die Stadt sparen oder es in sinnvollere Projekte investieren." Nach seinen Beobachtungen werden lediglich sechs der insgesamt 60 Fahrradständer regelmäßig genutzt. "Sie sind verzichtbar", meint Jendrny - auch weil in unmittelbarer Nähe, an der Radstation, weitere 109 Stellplätze vorhanden sind. Zudem seien die Ständer teilweise durchgerostet und stark renovierungsbedürftig. "Sie sollten auf Vordermann gebracht und dort aufgestellt werden, wo sie Sinn machen", schlägt Manfred Jendrny vor: "Zum Beispiel am Schlossbad." Ein Zaun würde darüber hinaus nicht gerade zur optischen Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes beitragen, meint Jendrny: "Das wird wie ein Hochsicherheitstrakt aussehen."

Was das abmontierte Dach betrifft: Die Stadt beruft sich auf einen Beschluss des Bauausschusses von September 2016. Die Politiker hatten sich seinerzeit dafür ausgesprochen, die Fahrradständer zu erhalten. Da das nicht im Sinne der Anlieger ist, steht fest: Das Thema muss erneut in den Ausschuss.

(wilp)
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