Grevenbroich Fast 1600 Läufer rennen durch die City

Grevenbroich · Die zweite Auflage des Citylaufs war ein Erfolg. Freitagabend waren deutlich mehr Läufer am Start als bei der Premiere. Vom Schüler bis zum Rentner war das Teilnehmerfeld bunt gemischt. Das Wetter blieb überraschen freundlich.

Citylauf 2016 in Grevenbroich
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Citylauf 2016 in Grevenbroich

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Ein lauter Schuss in den Himmel. Dann setzen sich die Läufer in Bewegung - und Benni Haas schwingt die Holzstäbe. Breitbeinig steht er da, und schlägt auf kräftig seine Trommel. Der 28-Jährige tanzt im Takt, hüpft, ruft "Hu". Haas ist Mitglied von "Sandaiko", der Taiko-Trommelgruppe an der Tanzschule Jüchen. Seine Truppe will die Läufer beim Citylauf nach vorne peitschen. "Der Takt geht durch Mark und Bein. Das reißt einfach jeden mit", sagt er.

Und tatsächlich: Zu dem wummernden Beat umrunden die Läufer die letzte Kurve, starten nochmals durch. Am Rand stehen die Zuschauer. Klatschen, jubeln, winken, machen viel Lärm mit kleinen Ratschen und zaubern so den Läufern ein Lächeln aufs Gesicht, neue Kraft in die Beine und den Mut ins Herz.

Rund 1600 Läufer sind gestern bei der zweiten Auflage des Citylaufs an den Start gegangen. Damit haben die Organisatoren der SG Neukirchen-Hülchrath die Vorjahresmarke von 1000 Läufer klar überboten. "Wir sind sehr froh, dass der Citylauf so gut angenommen wird", sagt Bernd Juckel, der das Event zusammen mit Christian Dömelt, Willy Helfenstein und weiteren Helfern organisiert hat. "Wir bieten vielen, die sonst nicht bei solchen Läufen mitmachen, eine gute Gelegenheit - und sorgen für ein echtes Event in Grevenbroich", sagt er.

Neben den vielen Läufern zeigen das auch die Zuschauer an der Strecke und auf dem Marktplatz. Dort sorgen eine Hüpfburg, ein elektronisches Rodeo-Reiten, Grill-und Getränkestände für großen Andrang. Besonders erleichtert ist das Organisationsteam angesichts des guten Wetters. "Im Vergleich zu Vorhersagen ist ja geradezu Bombastisch", sagt Bernd Juckel.

Im Ziel, sind Freude und Erleichterung bei den Läufern groß. Vor allem für die Kleinen beginnt dort aber ein weiteres Problem: Die Suche nach den Eltern. Am einfachsten ist es für die Schüler der Gustorfer Grundschule "Erftaue". Lehrerin Silvia Holscher steht im Menschenknäuel wie ein Fels in der Brandung. In ihrer Hand hält sie einen dünnen Bambusstab, an dem ein grünes Schild mit dem Namen der Schule angebracht ist. Zielstrebig stürmen die Kinder auf sie zu. "Frau Holscher, wo bekomme ich meine Urkunde?" "Frau Holscher, bekomme ich auch einen Pokal?" Die Fragen nehmen kein Ende.

Schließlich gehen 77 der insgesamt 220 Grundschüler an den Start. "Wir sind total froh, dass so viele Kinder mitmachen und von ihren Eltern angefeuert werden", sagt Holscher. Wenige Meter weiter sitzt Linnéa (8) mit ihren Eltern, der Schwester und einer Freundin im Eiscafé. Linnéa hat den achten Platz in ihrer Altersklasse belegt. Das wird nun mit einem Gummibärcheneis gefeiert. "Es war sehr gut. Aber anstrengend", sagt die Achtjährige. "Am besten fand ich, dass alle am Rand standen und mich angefeuert haben", sagt sie. Ihre Freundin habe sogar eine Fahne für sie gebastelt. Dass Freundin Lilly schneller war und den zweiten Platz gemacht hat, stört Linnéa nicht: "Man muss auch nicht immer gewinnen", sagt sie.

(NGZ)
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