Grevenbroich Feuerwache: Politik fragt nach Kosten

Grevenbroich · Die Feuerwache an der Lilienthalstraße soll saniert und umgebaut werden - 2012 wurde das Millionen-Projekt beschlossen. Politiker werden ungeduldig: Sie vermissen Informationen über den Planungsstand und die Kosten.

 Eng geht es zu in der Fahrzeughalle, einige Fahrzeuge müssen im Freien stehen. Das ist nur einer von mehreren Mängeln in der Feuerwache, die in den kommenden Jahren erweitert und umgebaut werden soll.

Eng geht es zu in der Fahrzeughalle, einige Fahrzeuge müssen im Freien stehen. Das ist nur einer von mehreren Mängeln in der Feuerwache, die in den kommenden Jahren erweitert und umgebaut werden soll.

Foto: M. reuter

Neben dem Schwimmbad und dem Baubetriebshof steht in der Stadt ein weiteres großes Bauprojekt an: der Umbau der zu kleinen Feuerwache an der Lilienthalstraße. Nach heftiger und langer Diskusson hatte der Rat im Sommer 2012 einen Grundsatzbeschluss gefasst.

Seitdem ist es um das Vorhaben ruhig geworden - nach Ansicht von Politikern zu ruhig: "Man hört nichts und man sieht nichts, wir kennen den aktuellen Stand nicht, werden nicht kontinuierlich informiert", schimpft SPD-Ratsherr Holger Holzgräber. Auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser ist unzufrieden: "Wir fühlen uns von der Verwaltung zu dem Thema nicht informiert. Bürger fragen mich, was die Feuerwache macht, und ich muss dann sagen: ,Das kann ich nicht beantworten'."

Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung Umbau-Pläne vorgelegt. In vier Etappen soll der aus dem Jahr 1981 stammende Komplex bis 2020/21 fit gemacht werden - die Baukosten wurden mit 8,9 Millionen Euro veranschlagt. Das Geld wird auf mehrere Haushaltsjahre verteilt, 2013 wurde die erste Rate aber bereits von 2015 auf 2016 verschoben.

Bleibt's bei den Plänen, rollen die Bagger bereits in zwei Jahren an. Wolfgang Kaiser wird ungeduldig: "Seit dem Grundsatzbeschluss wurden wir über die Bauplanung nicht informiert. Bald stehen Haushaltsberatungen an, für die Finanzplanung müssen wir doch wissen, ob der Kostenrahmen gehalten wird."

SPD-Ratskollege Holzgräber hat - auch mit Blick auf die Etatberatung Mitte November - ein ganzes Bündel von Fragen: "Wie ist der Stand der Planung, wie sieht der Bauzeitenplan aus, bleibt es bei den Kosten? In diesem Jahr hat es zu diesem Thema noch kein ,Update' von Seiten der Verwaltung gegeben. Da gibt's ein Kommunikationsproblem", so Holzgräber. Sein Eindruck: "Das dümpelt anscheinend vor sich hin, warum wird nicht vorangemacht?"

Im für die Feuerwehr zuständigen Hauptausschuss hatte Holzgräber einen Sachstandsbericht zur Wache beantragt. Zuvor hatte die CDU bereits eine frühzeitige Information über den Brandschutzplan beantragt, der Entwurf ist in Arbeit. Bei beiden Themen hat Wolfgang Kaiser "Sorgen, dass wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden - und keine Zeit für Anpassungen haben".

Keinen Zweifel lässt Feuerwehrchef Udo Lennartz daran, dass der Umbau der Wache im Industriegebiet Ost notwendig ist: "Wir platzen aus allen Nähten. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter im Schichtdienst ist auf 43 gestiegen. Um für die neuen Kollegen Ruheräume zu schaffen, musste der Pausenraum in einen Teil des Schulungsraums verlegt werden." Spinde für mehrere Feuerwehrleute stehen im Keller. Auch in der Wagenhalle geht's eng zu, "mehrere Fahrzeuge müssen im Freien abgestellt werden", schildert er. 2013 hatte die Stadt auf dem Hof zwei Bürocontainer aufgestellt. "Das ist eine Übergangslösung", betont Lennartz. Zum Umbau sagt er: "Ich gehe davon aus, dass dieser Plan auch so umgesetzt wird."

Aus dem Rathaus gibt es zurzeit keine Details zum Stand der Planung. "Wir werden zeitnah, vor den Etatberatungen, mit der Vorlage des Brandschutzbedarfsplans informieren", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Eines der Themen dabei werde die Feuerwache sein.

(NGZ)
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