Grevenbroich Feuerwehr soll entlastet werden

Grevenbroich · Künftig sollen Firmen Ölspuren auf Landes- und Bundesstraßen beseitigen.

Im Januar musste die Feuerwehr eine kilometerlange Ölspur quer durchs Stadtgebiet beseitigen, zweieinhalb Stunden dauerte der Einsatz. 2014 verursachte ein Bagger in Kapellen eine 500 Meter lange Ölspur, 20 Feuerwehrleute waren vor Ort. Keine Einzelfälle: Die Zahl der Ölspur-Einsätze auf Straßen ist, wie Stadtsprecherin Ines Hammelstein erklärt, erheblich gestiegen - von 149 im Jahr 2010 auf 222 in 2016. Künftig soll die Wehr entlastet werden: Ölspuren auf Landes- und Bundesstraßen sollen von Firmen entfernt werden. Das sieht eine Vereinbarung des NRW-Verkehrs- und Innenministeriums, der kommunalen Spitzenverbände und des Verbandes Feuerwehren in NRW vor.

"Mit Erlass von dieser Woche besteht die Möglichkeit, bei Bedarf nur mit einem Feuerwehrfahrzeug auszurücken. Statt früher mindestens sechs reichen in den meisten Fällen zwei Einsatzkräfte aus", erklärt Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD). Beim Städte- und Gemeindebund erläutert Beigeordneter Andreas Wohland: "Ziel ist es, besonders Freiwillige Wehren zu entlasten. Arbeitgeber sind immer weniger begeistert, wenn sie Mitarbeiter für Ölspur-Einsätze freistellen sollen."

Bislang mussten die Wehren auch auf Landes- und Bundesstraßen ausrücken, "beim Landesbetrieb Straßen NRW besteht außerhalb des Winterdienstes keine 24-Stunden-Bereitschaft", sagt Wohland. Künftig sollen Feuerwehrleute dort die Einsatzstelle nur absichern und weitere Maßnahmen veranlassen. Die Spur beseitigt dann eine Firma mit Reinigungsfahrzeugen. Die Aufträge sollen bald ausgeschrieben werden. Laut Wohland können auch Kommunen für ihre Straßen Dritte beauftragen, sonst sei die Feuerwehr zuständig.

Wie viele solcher Einsätze auf Landes- und Bundesstraßen anfallen, weist die Wehr-Statistik nicht aus. Die Stadt erhofft sich laut Hammelstein "deutliche Entlastung". Thiel betont, dass die Reinigung von Straßen "keine Aufgabe der Feuerwehr" sei. "Die Freiwilligen Feuerwehrleute können sich künftig auf ihre Kernaufgaben konzentrieren."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort