Grevenbroich Feuerwehr wehrt sich gegen Kosten-Schelte

Grevenbroich · Der Kreisverband der Feuerwehr schaltet sich kritisch in die Grevenbroicher Kostendiskussion ein.

 Ratspolitiker wollen die Ausgaben der Feuerwehr schärfer beobachten. Verbandschef Stefan Meuter warnt vor einer Kostendiskussion.

Ratspolitiker wollen die Ausgaben der Feuerwehr schärfer beobachten. Verbandschef Stefan Meuter warnt vor einer Kostendiskussion.

Foto: L. Berns

Ob es nun um einen Kommandowagen der Marke Audi geht oder um die gestiegenen Kosten für die Sanierung der Wache an der Lilienthalstraße - die Debatten um Investitionen für die Feuerwehr schlagen Wellen über die Grevenbroicher Stadtgrenzen hinaus. Das stößt auf Kritik: "Die Gesellschaft sollte aufhören, Anschaffungen für die Sicherheit der Bürger in Frage zu stellen", meldet sich jetzt Stefan Meuter, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren (VdF) im Rhein-Kreis Neuss, zu Wort. Er stellt aus seiner Sicht klar: "Diese Diskussionen suggerieren, dass es sich bei den Planern in den Feuerwehren um Menschen handelt, die mit einer durch Steuergelder prall gefüllten Kasse in ein beliebiges Autohaus gehen, um sich planlos einen Luxuswagen zu kaufen."

Stefan Meuter, der zugleich stellvertretender Kreisbrandmeister ist, schaltet sich mit seiner "kritischen Betrachtung" auf der VdF-Internetseite in die Diskussion ein, ohne jedoch die Stadt explizit zu nennen. Die Grevenbroicher Feuerschutzdezernentin Barbara Kamp versandte Meuters Beitrag jetzt an die Fraktionen des Stadtrates, in Abstimmung mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Der Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren macht in seiner Stellungnahme deutlich, dass ein Brandschutzbedarfsplan "kein konzeptloses Wunschkonzert" sei, die darin vorgesehenen Beschaffungen seien das Ergebnis einer "von Experten niedergeschriebenen Richtschnur für die Wehr". Und Meuter fragt, ob Feuerwehrleute, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren, es verdient hätten, "als planlose Geldverschwender" dargestellt zu werden.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kaiser, der erst unlängst forderte, dass die Feuerwehr alle Ausgaben über 10 000 Euro dem Hauptausschuss melden müsse, konterte gestern auf Meuters Kritik. "Die Stellungnahme suggeriert, dass ein Brandschutzbedarfsplan in Stein gemeißelt ist, dass die Sicherheit gefährdet ist, wenn nicht alles beschafft wird, was die Feuerwehr fordert", meinte er: "Das ist aus meiner Sicht eine Politik des Bangemachens."

Es sei Recht und Pflicht des Rates, "den Plan gemeinsam mit der Feuerwehr kritisch zu prüfen und zu erörtern, was aus Sicherheits- und Kostengründen erforderlich und machbar ist".

(cso-)
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