Grevenbroich Finanzamt: Architekt wartet auf Entscheidung

Grevenbroich · Bürokomplex soll abgerissen werden. Geplant sind zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 Wohnungen.

Grevenbroich: Finanzamt: Architekt wartet auf Entscheidung
Foto: LBER

Das alte Finanzamt an der Erckensstraße ist alles andere als eine gute Visitenkarte für Grevenbroich. Denn schon seit gut drei Jahren steht das große Bürogebäude leer - ausgerechnet am Eingang zur City. Zwar gibt es längst einen Interessenten für die 60er-Jahre-Immobilie, doch der Eigentümer - der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW - lässt sich offenbar noch Zeit mit dem Verkauf des Gebäudes. Obwohl bis Mitte 2014 eine Entscheidung erfolgten sollte, hat sich bisher nichts getan.

Dabei ist Architekt Hans-Joachim Onkelbach schon längst startklar, sein Angebot liegt dem BLB bereits seit Monaten vor. Für die "Christel Rheydt Bauträgergesellschaft" möchte er auf dem Gelände zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 Wohnungen errichten - im ähnlichen Stil wie er das bereits auf dem gleich gegenüber liegenden ehemaligen Arbeitsamts-Areal getan hat. "Wir beschäftigen uns nun schon seit zwei Jahren mit diesem Projekt und würden gerne beginnen - dafür muss uns aber erst einmal der Zuschlag erteilt werden", sagt Onkelbach. Eine Nachnutzung des viergeschossigen Komplexes mit 3160 Quadratmetern Bürofläche ist für ihn keine Option: "Für uns kommt nur ein Abriss in Frage - auch um den Standort am Eingang zur Innenstadt aufzuwerten."

Wann der zurzeit wegen "Geldverschwendung" in die Kritik geratene Bau- und Liegenschaftsbetrieb eine Entscheidung treffen wird, ist unklar. "Der BLB befindet sich mit einem Kaufinteressenten in Verhandlungen", antwortete gestern ein Sprecher des Landesbetriebs auf Anfrage unserer Zeitung. Weitergehende Auskünfte zu dem Verkaufsverfahren würden zum jetzigen Zeitpunkt nicht erteilt werden.

Wenn es nach der Stadtverwaltung ginge, könnten die Bauarbeiten lieber heute als morgen beginnen. "Denn wir begrüßen jede Aufwertung dieses Standortes durch einen privaten Investor", betont Rathaussprecher Andreas Sterken. Schließlich liege das Finanzamt im Zentrum des Bahnhofsviertels, das in den nächsten Jahren mit Hilfe des "Integrierten Handlungskonzepts" aufgewertet werden soll. "Dazu passt natürlich eine neue Nutzung dieses Geländes", so Sterken.

Nach inoffiziellen Stellungnahmen, die der NGZ vorliegen, soll sich das Verkaufsverfahren schon bald dem Ende zuneigen.

(NGZ)
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